Weltwassertag 2017: Verdi fordert strengere Regeln zum Schutz des Wassers

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Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat anlässlich des heutigen Weltwassertages schärfere Regeln zur Reinhaltung des Wassers gefordert. Dazu zählt die Gewerkschaft insbesondere die Regelungen zum Düngen in der Landwirtschaft. „Die Reformierung des Düngegesetzes und der Düngeverordnung ist seit langem überfällig. Überdüngung gefährdet Grundwasser und Oberflächengewässer“, sagte Andreas Scheidt, Bundesvorstandsmitglied von Verdi.

Überdüngung gefährdet Grundwasser und Oberflächengewässer“, sagte Andreas Scheidt, Bundesvorstandsmitglied von Verdi. Nach der Klage der EU-Kommission wegen andauernder Verletzung der Nitrat-Richtlinie hätte die Bundesregierung nach Auffassung von Verdi „sehr viel schärfere Regelungen“ setzen müssen. So werde das Wasser nicht wirklich geschützt und die Trinkwasserversorger müssten immer mehr teure Technik einsetzen, um einwandfreies Trinkwasser zu liefern.  

Auch die Verwirklichung des Menschenrechts auf Wasser hänge von schärferen Regeln zur Reinhaltung ab. Wenn die Ressource Wasser nur mit Hilfe hoher Kosten zu Trinkwasser verarbeitet werden könne, würde vielen Menschen der Zugang verwehrt, so die Gewerkschaft. „Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu Sanitärversorgung ist aber Voraussetzung für die Verwirklichung fast aller anderen Menschenrechte. Hier hat auch Europa noch viel zu tun“, sagte Scheidt. Auch für Menschen in Deutschland, die in keiner Wohnung leben würden, sei der Zugang problematisch, da sie keinen Anschluss an die Versorgungsnetze hätten.

Bei der Gesetzgebung müsse die gesamte Wirkung aller notwendigen Maßnahmen betrachtet werden. „Wenn die Klärschlamm- und Düngemittelverordnungen, das Erneuerbare-Energien-Gesetz und die Forderung nach der vierten Reinigungsstufe alle gleichzeitig hohe Kosten für die Unternehmen der Abwasserentsorgung mit sich brächten, sei eine Erhöhung der Gebühren die Konsequenz. „Dann muss die Politik aber auch den Mut haben, den Bürgerinnen und Bürgern diese Folgen zu vermitteln“, so Scheidt.  

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