Askuris: Berliner Wasserbetriebe starten großtechnischen Versuch in Tegel

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In Berlin startete gestern der großtechnische Versuch des Projekts Askuris in einem der drei Module der Oberflächenwasseraufbereitungsanlage (OWA) Tegel. Die OWA fungiert als nachgelagerte Reinigungsstufe des Klärwerks Schönerlinde. Theoretisch und im Pilottest hatten die Forscher des Askuris-Projekts (Anthropogene Spurenstoffe und Krankheitserreger im urbanen Wasserkreislauf: Bewertung, Barrieren und Risikokommunikation) herausgefunden, dass die Verfahrenskombination aus Ozonung und Pulveraktivkohleeinsatz den besten Spurenstoff-Rückhalt im Verhältnis zum Kostenaufwand bietet (u.a. EUWID 39.2015). Für diesen bis Ende Oktober 2016 laufenden Praxistest wurde unter anderem ein 21 Meter hoher Silo für 67 Tonnen Aktivkohle beschafft, wie aus einer Meldung der Berliner Wasserbetriebe (BWB) hervorgeht.

Das Forschungsvorhaben wurde von den Wasserbetrieben initiiert. Unternehmensangaben zufolge bringt dieses und weitere von den BWB initiierten Forschungsvorhaben dem Wissenschaftsstandort Berlin-Brandenburg einen immensen Mittelzufluss. So investiere das Unternehmen von 2013 bis 2018 knapp 7,3 Mio. Euro in praxisorientierte Forschung, die durch Aufstockung mit Förder- und Drittmitteln letztlich Projekte im Gesamtumfang von mehr als 115 Mio. Euro ermöglichten. 

 „Diese Forschung ist uns viel wert“, so Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender der Wasserbetriebe, „trägt sie doch zum Schutz unserer Trinkwasserressource bei. Wir haben aber auch gelernt, dass keine Technik alle Spurenstoffe zu eliminieren vermag. Deshalb müssen die Einträge solcher Stoffe in den Wasserkreislauf begrenzt werden – beispielsweise durch veränderte Zulassung, geschlossene Verwertungsketten, Ablösung durch umweltneutralere Alternativen. Die Wasserwirtschaft wird ihren Teil leisten, ist aber kein universeller Reparaturbetrieb.“       

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