WWF fordert "Gülle-Euro" gegen Überdüngung

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Die Naturschutzorganisation WWF fordert unter dem Schlagwort „Gülle-Euro“ die Einführung einer Stickstoffüberschussabgabe. Diese solle auf alle Stickstoffüberschüsse in der Landwirtschaft erhoben werden, sagte Tanja Dräger de Teran, WWF-Referentin für Nachhaltige Landnutzung, Klimaschutz und Ernährung. Deutschland leide nach wie vor unter einer „massiven Überdüngung“, die unter anderem eine Verschmutzung des Grundwassers zur Folge habe.

Der Gülle-Euro umfasse synthetische Düngemittel und Gärreste aus Biogasanlagen genauso wie Festmist und die namensgebende Gülle, führte Dräger de Teran weiter aus. Im Gegensatz zu einer Steuer könne eine Abgabe zielgerichtet eingesetzt werden und verschwände nicht im Gesamtbundeshaushalt. So könnten mit den Einnahmen nachhaltigere Produktionsmethoden und Tierhaltung sowie Forschung finanziell unterstützt werden.

Um schädliche Überschüsse umfassend messen zu können, müsse dringend die Hoftorbilanz in der Düngeverordnung verpflichtend verankert werden, lautet eine weitere Forderung der Umweltorganisation. Nach WWF-Einschätzung könne nur die Hoftorbilanz die Nährstoffsituation eines landwirtschaftlichen Gesamtbetriebs valide und seriös abbilden. „Deutschland ist überdüngt. Da mutet es geradezu paradox an, dass in der derzeit von der Politik diskutierten Fassung der entscheidenden Verordnung die Hoftorbilanz gestrichen worden ist“, bemängelte Dräger de Teran.

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