Der ostenglische Wasserver- und Abwasserentsorger Anglian Water ist wegen einer Reihe von System- und Wartungsfehlern in seinen Anlagen zu einer Geldstrafe von insgesamt 871.000 Pfund Sterling (rund 995.000 Euro) verurteilt worden. Wie die britische Umweltbehörde Environment Agency mitteilte, haben diese Fehler zu unterschiedlichen Gewässerverunreinigungen in drei englischen Grafschaften geführt. Bei Anglian Water habe es Verzögerungen bei der Informationsweitergabe, fehlerhafte Kontrollen und einen allgemeinen Ausfall bei der Planung und Wartung gegeben. Die Kosten des Verfahrens vor dem Bezirksgericht Loughborough in Höhe von knapp 38.000 Pfund (etwa 43.000 Euro) muss das Unternehmen ebenfalls tragen.
Der Umweltbehörde zufolge ereigneten sich die drei Vorfälle über einen Zeitraum von fünf Monaten zwischen Mai und September 2019. „Anglian Water hat die Verbesserung der Infrastruktur nur schleppend in Angriff genommen“, sagte Richter Nick Watson bei der Urteilsverkündung. Offenbar sei dies „ein endemischer Teil der Unternehmenskultur zum Zeitpunkt der Straftaten“. Unternehmen der Wasserwirtschaft hätten eine große Verantwortung, die Ressourcen, für die ihnen die Verantwortung übertragen wurde, proaktiv zu bewirtschaften. „Der Profit darf nicht auf Kosten der Umwelt gehen“, betonte Watson.
„Wir begrüßen dieses Urteil“, sagte Sir James Bevan, Direktor der Environment Agency. Schwere Verunreinigungen seien ein schweres Verbrechen. Die Umweltagentur werde gegen jedes Unternehmen der Wasserwirtschaft vorgehen, das sich nicht an das Gesetz hält oder die Natur nicht schützt, und sie werde weiterhin auf die höchstmöglichen Strafen für diejenigen drängen, die dies nicht tun....
