Deutscher Wetterdienst geht von trockeneren Sommern in Europa aus

Gefahr verstärkter Trockenheit auch in Mittel- und vor allem Westeuropa

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht in einer Klimastudie zur Trockenheit in Europa davon aus, dass trockene Sommer, aber auch Niederschlagsmangel im Winter künftig das Wetterbild in Teilen des Kontinents prägen können. Langfristig nehmen dem DWD zufolge je nach Ausmaß der zukünftigen globalen Erwärmung die Niederschläge im Mittelmeerraum ab. Im Sommer bestehe für die Zukunft die Gefahr verstärkter Trockenheit auch in Mittel- und vor allem Westeuropa. Insbesondere für den Sommer sieht der DWD die Gefahr, dass sich bei größerer globaler Erwärmung die Trockenheit auch vermehrt in die mittleren Breiten ausdehnen wird, vor allem in Westeuropa, während im Winter die Niederschläge in den mittleren Breiten eher zunehmen.

Zur Entwicklung in diesem Jahr erklärten die DWD-Klimatologen, seit dem Frühjahr sei in Europa eine ausgedehnte Trockenheit mit zum Teil bedeutenden Auswirkungen auf die Wasserstände und die Landwirtschaft sowie Einschränkungen bei der Wassernutzung verzeichnet worden. Wasserkraftwerke seien nicht oder nur eingeschränkt funktionsfähig, was zu einer verringerten Stromversorgung und teils Stromausfällen führe. Teilweise würden bereits Ernteausfälle gemeldet oder zumindest erwartet.

Einige Teile Europas, darunter Norditalien, waren dem DWD zufolge auch im Winter trocken. In der zentralen Mittelmeerregion war das Frühjahr das vierttrockenste seit 1901, in Deutschland waren fast alle Frühjahre seit 2009 zu trocken. Auch in den kommenden drei Monaten könne in großen Teilen Europas Trockenheit auftreten.

Niedrigere Wasserstände als üblich

In Deutschland habe sich die Frühjahrstrockenheit nicht nur in Form von Wassernutzungsbeschränkungen, sondern mit durchweg niedrigeren Wasserständen als üblich auch auf die Bundeswasserstraßen ausgewirkt, insbesondere auf große Strecken von Weser, Elbe und Oder. Diese regionalen Unterschiede seien zum einen dadurch begründet, dass die Niederschläge unterschiedlich ausgefallen waren, aber auch durch Schmelzwasser aus den Mittel- und Hochgebirgen, die sich auf manche Flüsse wie den Rhein stärker auswirke als auf andere.

In den kommenden drei Monaten dürfte es ersten Berechnungen zufolge in weiten Teilen Europas erneut trockener werden als im langjährigen Mittel der Vergleichsperiode 1991 bis 2020, hieß es. (EUWID/dpa)...

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