"Elend in Zeitlupe": Weltbank berichtet über tiefe und lang anhaltende Auswirkungen von Dürre

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Wiederkehrende Dürreperioden auf der ganzen Welt haben einem neuen Bericht der Weltbank zufolge gravierende und oft versteckte Konsequenzen. Sie zerstören landwirtschaftliche Erzeugnisse, von denen sich 81 Millionen Menschen ein Jahr lang ernähren könnten, beschädigen Wälder und setzen Generationen von Kindern der Armut aus, heißt es in dem Bericht „Uncharted Waters: The New Economics of Water Scarcity and Variability“.

Der Bericht  bringt zum Ausdruck, dass ´das zunehmend unberechenbare Niederschlagsverhalten Auswirkungen auf Farmen, Unternehmen und Familien haben. Obwohl Überschwemmungen und Sturmfluten große Bedrohungen darstellten, seien Dürren ein „Elend in Zeitlupe" mit Auswirkungen, die tiefer und länger anhalten als bisher angenommen seien.

"Diese Auswirkungen zeigen, warum es immer wichtiger wird, Wasser als wertvolle, erschöpfbare und abbaubare Ressource zu behandeln", sagte Guangzhe Chen, Senior Director der Water Global Practice der Weltbank. "Wir müssen die Auswirkungen der Wasserknappheit besser verstehen, die sich aufgrund der wachsenden Bevölkerungszahl und des sich verändernden Klimas verschärfen wird."

Für Familien könnten die Auswirkungen von Dürren Generationen überspannen. Der Bericht stellt fest, dass im ländlichen Afrika Frauen, die während extremer Dürreperioden geboren wurden, ihr ganzes Leben lang geistig und körperlich Spuren davon tragen. Neue Daten zeigten, dass Frauen, die bei Dürreperioden geboren wurden, auch weniger Bildung haben, weniger verdienen, mehr Kinder haben und häufiger von häuslicher Gewalt betroffen sind. Ihr Leiden werde oft an die nächste Generation weitergegeben. Für landwirtschaftliche Betrieben zerstörten von  unterdurchschnittlichen Niederschlägen geprägte Jahre nicht nur die Ernteerträge, sondern zwingen die Landwirte, sich in nahe gelegenen Wäldern auszudehnen. Da Wälder als Klimastabilisator wirken und die Wasserversorgung regulieren, verringert die Entwaldung der Weltbank zufolge die Wasserversorgung und verschärfe den Klimawandel.

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