Pharma-Abwasser beeinflusst Wasserqualität unterhalb von Kläranlagen

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Einem Schweizer Forscherteam ist es gelungen, den Einfluss eines einzelnen Pharmaherstellers auf die Wasserqualität unterhalb von Kläranlagen nachzuweisen. Das berichtet das Schweizer Wasserforschungsinstitut Eawag. Weil der Konzentrationsverlauf der Substanzen von typischen Produktionszyklen abhängig sei, könne zwischen Industrieabwasser und häuslichem Abwasser unterschieden werden. Dies sei auch noch weit stromabwärts möglich, teilte die Eawag mit.

Gereinigtes Abwasser von zwei Kläranlagen untersucht

Über die Gewässerbelastung durch die Pharmaindustrie sei bislang wenig bekannt, erklärte das Institut. Das liege unter anderem daran, dass Details über die Produktion Firmengeheimnis sind. Das Forscherteam um die Doktorandin Sabine Anliker und den Umweltanalytiker Heinz Singer haben laut Eawag das gereinigte Abwasser von zwei Kläranlagen im Rhein-Einzugsgebiet untersucht. Eine davon reinige nur Abwasser aus Haushalten und Kleingewerbe. An eine andere sei auch eine Pharmafirma angeschlossen.

25 Stoffe mit typischen Konzentrationsmustern identifiziert

Drei Monate lang haben die Forscherinnen und Forscher täglich Proben des gereinigten Abwassers gesammelt und die Substanzen darin mit hochauflösender Massenspektrometrie analysiert, berichtete das Institut weiter. Weil Pharmafirmen üblicherweise eine Zeitlang die eine und danach die nächste Substanz produzieren, suchten die Wissenschaftler nach Stoffen, deren Konzentrationen stark variierten. Sie konnten 25 Stoffe mit typischen, teils wiederkehrenden Konzentrationsmustern identifizieren, darunter Antidepressiva und Opioide. Deren Konzentrationsspitzen seien um ein Mehrfaches höher als in rein häuslichem Abwasser gewesen.

Verbesserung der betriebsinternen Abwasservorbehandlung sinnvoll

Ob das gereinigte Abwasser des Pharmaherstellers die Gewässerökologie unterhalb der Kläranlage beeinträchtigt, habe das Team in dieser Studie nicht untersuchen können, räumte die Eawag ein. Singer zufolge seien die analysierten Konzentrationen jedoch in einer Größenordnung, dass es sinnvoll sei, über eine Verbesserung der betriebsinternen Abwasservorbehandlung nachzudenken.

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