Die gebietsfremde Quaggamuschel breitet sich in der Schweiz rasant aus und beeinflusst die Seeökosysteme. Darauf hat das Schweizer Wasserforschungsinstitut Eawag hingewiesen. Die ursprünglich aus dem Schwarzmeerraum stammende Muschel sei mittlerweile in großen Teilen Europas und Nordamerikas verbreitet und gelte zusammen mit der Zebramuschel als eine der aggressivsten invasiven Arten, teilte die Eawag mit.
Die Fähigkeit der Quaggamuschel, sich fast ganzjährig fortzupflanzen, weiches Substrat in der Tiefenzone zu besiedeln und ihre effizientere Nahrungsaufnahme würden als wesentliche Gründe angesehen, warum die Quaggamuschel in tiefen Seen gegenüber der Zebramuschel konkurrenzfähiger sei und zunehmend an deren Stelle trete. Ein Team um Linda Haltiner von der Eawag und Hui Zhang von der Universität Konstanz habe nachgewiesen, dass die Quaggamuschel bereits im Genfersee, Bodensee, Neuenburgersee, Bielersee, Lac Hongrin und Murtensee gefunden wurde.
Habe die Quaggamuschel ein Gewässer befallen, dominiere sie dieses mit einschneidenden Folgen. Dies zeige ihre rasche Ausbreitung im Bodensee, wo sie erstmals 2016 nachgewiesen wurde. Bereits 2017 war sie in allen Seeteilen zu finden, und ihre Verbreitung in der Flachwasserzone nimmt seither kontinuierlich zu, berichtete das Institut. Sie besiedele den See auch bereits bis in große Tiefen, und eine weitere Zunahme der Bestandsdichte in den tiefsten Bereichen sei anzunehmen. Ein Faktenblatt, das im Rahmen des von der Eawag geleiteten Forschungsprojekts „SeeWandel“ entstanden ist, fasse zusammen, warum sich die Quaggamuschel so schnell und weit im Bodensee verbreitet und was mögliche Folgen für das See-Ökosystem sein könnten....
