Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat den Versuch der griechischen Regierung, das für den gestrigen Sonntag geplante Referendum gegen die Privatisierung der Wasserversorgung in der Stadt Thessaloniki zu verhindern, scharf kritisiert.
Das Innenministerium in Athen habe gestern verboten, dass die Volksabstimmung in Räumen neben den Wahllokalen zur parallel stattfindenden Kommunalwahl in Thessaloniki durchgeführt und Wählerlisten dafür ausgegeben werden dürften, teilte Verdi gestern mit. Die Kommunalpolitiker hätten aber ungeachtet des Verbots versucht, die Stimmabgabe außerhalb der Gebäude zu ermöglichen.
„Es ist eine Schande für das Mutterland der Demokratie, dass die Regierung das Votum der Bürgerinnen und Bürger nicht hören will“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Erhard Ott, der gleichzeitig Mitinitiator der ersten Europäischen Bürgerinitiative „Wasser ist Menschenrecht“ ist. Die Wasserversorgung sei das Eigentum der Menschen. Sie hätten das Recht, sich zu den Verkaufsplänen zu äußern.