Vollständige Versickerung von Niederschlagswasser verhindert Pestizideintrag in Fließgewässer

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Um Einträge von Pflanzenschutzmitteln (PSM) in Fließgewässer durch Niederschlagswasser zu vermeiden, sollte in landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebieten möglichst eine vollständige Versickerung von Niederschlagswasser gefördert werden. Diese Empfehlung sprechen Forscher des Instituts Agroscope, der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) und der VSA-Plattform Wasserqualität aus. Die vollständige Versickerung sei besonders wirksam, erklärten die Schweizer Experten aus der Landwirtschafts- und Gewässerforschung.

Wie die Eawag mitteilte, sind Fließgewässer in landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebieten häufig stark mit PSM belastet. Bei starkem Regen erreichen die Konzentrationen jeweils Spitzenwerte. Grund dafür sei, dass Regenwasser oberflächlich abfließe und PSM von den Landwirtschaftsflächen in die Gewässer schwemme. Um den Eintrag von PSM auf diesem Weg zu verhindern, kämen verschiedene Maßnahmen in Frage. Die Forscher hätten diese Maßnahmen aus der Literatur zusammengetragen und beurteilt, wie hoch ihr gesamtschweizerisches Reduktionspotenzial für den PSM-Eintrag ist, wie tauglich sie in der Praxis sind und wie gut sie bei Landwirtinnen und Landwirten akzeptiert sind.

Niederschlagswasser fließe oberflächlich ab, wenn es nicht genügend schnell versickern kann oder wenn die Böden bereits mit Wasser gesättigt sind, hieß es weiter. Werden die PSM gelöst im Oberflächenabfluss transportiert, spreche man von Abschwemmung. Werden sie an Partikel gebunden abgetragen, handele es sich um Erosion, erklärte die Eawag. Diese beiden Prozesse ließen sich auf geneigten Böden nicht vollständig verhindern, durch geeignete Maßnahmen aber deutlich reduzieren. Voraussetzungen für eine möglichst vollständige Versickerung seien eine geringe Bodenbearbeitungsintensität, eine nur grobe Saatbettbereitung sowie die Vermeidung der Bodenverdichtung. Weil die Maßnahmen auf allen Ackerflächen in der Schweiz angewendet werden können, sei das Reduktionspotenzial sehr groß.

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