Abwasser-Monitoring in Berlin soll ausgeweitet werden

Vertragliche Vereinbarung über Untersuchungsprogramm mit noch dichterem Analyserhythmus

Im Berliner Abwasser konnten seit Ende Mai zwei Wellen von Corona-Infektionen mit der Virusvariante Omikron nachgewiesen werden. In beiden Wellen habe die Linie BA.5 dominiert, heißt es in der Antwort des Staatssekretärs für Wissenschaft Thomas Götz (Grüne) auf eine parlamentarische Anfrage des CDU-Abgeordneten Christian Zander. Die Abwasserdaten eigneten sich aber nicht für Prognosen in die Zukunft. Die Untersuchungen sollen Götz zufolge auf die Klärwerke Waßmannsdorf und Schönerlinde ausgedehnt werden, heißt es in der Antwort (Drucksache 19/13885).  

Im Rahmen des EU-Forschungsvorhabens ESI-CorA, in die die Berliner Wasserbetriebe (BWB) und das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) zusammenarbeiten, wird das Klärwerk Ruhleben seit Mitte Februar 2022 als Pilotstandort beprobt, heißt es in der Antwort. Berlin ist einer von 20 Pilotstandorten in dem Abwasser-Monitoring-Programm, das mit EU-Geld gefördert wird. Das Projekt in Ruhleben startete im Februar und endet am 15. Januar 2023. Für diesen Zeitraum stehen laut Götz 60.000 Euro zur Verfügung. Bis Ende 2023 sei eine Finanzierung der Untersuchungen an den künftig drei Standorten aus Landesmitteln vorgesehen.

Für den Zeitraum bis zum 30.04.2023 seien vom Bund weitere Mittel in Aussicht gestellt worden, sofern neue, zuvor nicht geförderte Standorte im Rahmen des Pandemieradars des Bundes berücksichtigt werden. Für die beiden Standorte liege jedoch noch keine definitive Mittelzusage vom Bund vor, so dass eine Finanzierung aus Landesmitteln im Rahmen der Haushaltswirtschaft bis Ende 2023 vorgesehen sei. Für den Doppelhaushalt 2024/25 sei die Anmeldung entsprechender Haushaltsmittel geplant.

Unterdessen teilte die Senats-Gesundheitsverwaltung mit, dass die gute Zusammenarbeit im ESI-CorA-Projekt nun durch ein zwischen dem Land Berlin und den Berliner Wasserbetrieben vertraglich vereinbartes Untersuchungsprogramm mit einem noch dichteren Analyserhythmus ausgebaut werden soll. Seit November 2022 erfolge in den Klärwerken Ruhleben, Waßmannsdorf und Schönerlinde – diese drei größten Berliner Klärwerke deckten rund 84 Prozent der Berliner Bevölkerung ab – sowie am Flughafen BER bis zu drei Mal wöchentlich eine Beprobung zur Bestimmung der Viruslast. Damit und mit der zusätzlichen wöchentlichen Sequenzierung von gemischten Proben könnten belastbare Aussagen über die Verbreitung des Coronavirus in Berlin getroffen werden....

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