Ausgestorbener Fischotter im Saarland wieder aufgetaucht

Der im Saarland eigentlich seit dem 19. Jahrhundert ausgestorbene Fischotter ist in der Auenlandschaft an der Blies nahe Beeden wieder aufgetaucht. Innerhalb von fünf Monaten sei das streng geschützte Tier zweimal von Wildkameras aufgenommen worden, teilte der Vorsitzende des Naturschutzbundes (Nabu) Homburg, Winfried Anslinger, mit.

Die Aufnahmen seien eindeutig und von Experten bestätigt, sagte der stellvertretende Homburger Nabu-Vorsitzende Hardy Welker, der die Aufnahmen im August 2022 und im Januar 2023 gemacht hat. Wie das Tier in die Blies kam, darüber werde nun mit Fachleuten gerätselt.

Es gebe Fischotter-Vorkommen im Elsass und in den Niederlanden, aus denen der Otter ins Saarland „gewandert“ sein könnte. Denkbar sei aber auch, dass ein Exemplar aus einem Freigehege stamme. Anhand von Kot und anderen Spuren solle nun versucht werden, eine DNA-Analyse zu machen, um den Otter einem Stamm zuordnen zu können, sagte der Hobby-Naturforscher.

„Wir machen jetzt ein Monitoring für den Nabu“, sagte er. Um die 20 Kameras seien aufgestellt, um mehr über den Fischotter zu erfahren. „Ich hoffe, dass es zwei Tiere sind, dann gibt es vielleicht auch mal Jungtiere. Das wäre dann der endgültige Beweis für ein Habitat.“

Fischotter sind nach Angaben des Nabu vor allem in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, aber auch in Bayern und vereinzelt in Nordrhein-Westfalen vertreten. „Das hier ist mit weitem Abstand die erste neue Sichtung, die in Deutschland passiert ist“, sagte Welker. (dpa)

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