Der steigende Verbrauch von Medikamenten erfordert ein Maßnahmenpaket zum Schutz der Gewässer. Das hat gestern der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gefordert. Die Überalterung der Gesellschaft und der steigende Pro-Kopf-Verbrauch an Medikamenten führen zu einem Anstieg des Medikamentenverbrauchs um bis zu 70 Prozent bis 2045. Zu diesem Ergebnis sei eine Studie des Beratungsinstitutes Civity im Auftrag des BDEW gekommen. Rückstände von Medikamenten lassen sich bereits heute in geringen Konzentrationen vereinzelt in deutschen Gewässern nachweisen.
„Zwar gibt es heute keinerlei Anlass zur Sorge um die hohe Trinkwasserqualität. Dennoch sollte alleine aus Sicht eines vorsorgenden Umwelt- und Gesundheitsschutzes der Eintrag von Arzneimitteln in die Umwelt so gering wie möglich sein. Notwendig ist deshalb eine ganzheitliche Arzneimittelstrategie zur Vermeidung, die unter Berücksichtigung des Verursacherprinzips ein breites Maßnahmenpaket umsetzt“, sagte Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/ Abwasser.
Die Hersteller seien gefordert, umweltschädliche Wirkstoffe nach Möglichkeit zu ersetzen. Apotheken sollten auf bedarfsgerechte Verpackungsgrößen achten und Verbraucher ihre alten Medikamente sachgerecht über den Haus- oder Sondermüll entsorgen, so die Forderungen des Verbands.