Obwohl bei der Renaturierung von Feuchtgebieten in Europa bereits beachtliche Erfolge erzielt wurden, bestehen immer noch grundlegende Herausforderungen. Das verdeutlicht eine Publikation, in der das Bundesamt für Naturschutz (BfN) unter Beteiligung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) die Rolle von Flussauen und Küstenfeuchtgebieten für Biodiversitätsschutz, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung veranschaulicht und den aktuellen Kenntnisstand aus Wissenschaft, Politik und Praxis zusammenfasst.
Laut dem Hintergrundpapier sind Binnen- und Küstenfeuchtgebiete weltweit drastisch zurückgegangen – mit negativen Folgen für Mensch und Natur, da durch den Verlust Treibhausgase freigesetzt werden und Potenzialflächen für die Anpassung an Klimawandelfolgen verloren gehen. So gingen zwischen 1970 und 2015 die Binnen- und Küstenfeuchtgebiete weltweit um etwa 35 Prozent zurück. „Um den Rückgang der Feuchtgebiete in Europa aufzuhalten und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel zu stärken, besteht dringender Handlungsbedarf", so der UFZ-Auenökologe Mathias Scholz.
Erfolgreich verlaufen sind dem Papier zufolge beispielsweise die Renaturierung von Feuchtgebieten in der Camargue in Frankreich, im Ebro-Delta in Spanien oder durch die großflächigen Deichrückverlegungen an der Mittleren Elbe in Sachsen-Anhalt (Lödderitz) oder in Brandenburg (Lenzen). Zu den Herausforderungen beim Thema Renaturierung zählen etwa konkurrierende Landnutzungsinteressen, die mangelhafte Um- und Durchsetzung von Rechtsvorschriften sowie erhebliche Finanzierungslücken.
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