Brandenburg: Niedrigwasserstützung aus sächsischen Speichern im Sommer gesichert

Durch die Speicher im sächsischen Einzugsgebiet und die Talsperre Spremberg werden die Abflüsse für das brandenburgische Spreegebiet weiterhin planmäßig gestützt. Das teilte das Umweltministerium Brandenburg anlässlich der anhaltenden Trockenheit mit. Da die Flussgebiete von Spree und Schwarzer Elster nach wie vor unter Niedrigwasser litten, sei die länderübergreifende Ad-hoc-AG „Extremsituation“ erneut zusammen getreten, um die Situation zu bewerten und Maßnahmen zu beschließen. Auch seien weitere Schritte des Niedrigwasserkonzeptes für das mittlere Spreegebiet zwischenzeitlich umgesetzt worden.

Der Juli setzte dem Ministerium zufolge das Muster der Vormonate fort und zeichnete sich durch wenig Regen, viel Sonne und hohe Temperaturen in den Einzugsgebieten von Spree und Schwarzer Elster aus. An der Wetterstation Cottbus fielen den Angaben zufolge nur 11,2 Millimeter Regen, dies entspreche lediglich 16 Prozent der für Juli üblichen Niederschlagsmenge. Anhand aktueller Prognosen müsse zudem davon ausgegangen werden, dass sich die Trockenheit auch im August fortsetzt.

Die Talsperre Bautzen, die in den vergangenen Monaten baustellenbedingt nur wenig Wasser ausleiten konnte, sei seit dem 1. August wieder voll einsatzbereit und werde ab sofort den Hauptanteil für die Niedrigwasseraufhöhung leisten. Im Gegenzug würden die Reserven der anderen, bereits sehr stark beanspruchten Speicher geschont.

Sehr niedrige Zuflüsse zu den
Speichern im Oberlauf der Spree

Die Wasser zur Niedrigwasserstützung aus den sächsischen Speichern könne also auch weiterhin für den Rest des Sommers sicher bereitgestellt werden. Bedenklich seien jedoch die sehr niedrigen Zuflüsse zu den Speichern im Oberlauf der Spree. Beispielweise bewegt sich der Abfluss am Zuflusspegel zur Talsperre Bautzen zum Stand 1. August 2022 auf einem für August außergewöhnlich niedrigen Niveau von circa 0,3 Kubikmetern pro Sekunde. Der mittlere Niedrigwasserabfluss bewege sich an diesem Pegel normalerweise bei etwa 1,08 Kubikmetern pro Sekunde.

Zielkorridor der Ad-Hoc AG
„Extremsituation“ verfehlt

Die Talsperre Spremberg habe im Juli eine weitestgehend konstante Wassermenge von durchschnittlich 9,2 Kubikmetern pro Sekunde an das mittlere Spreegebiet abgegeben. Am Unterpegel Leibsch, der am Ausgang des Spreewaldes liegt, hatte sich der Abfluss im Vergleich zur ersten Julihälfte allerdings deutlich verringert, so das Ministerium. Begünstigt durch die Trockenheit und hohe Temperaturen bewegten sich die Abflüsse in der zweiten Julihälfte nur noch auf einem sehr niedrigen Niveau zwischen 1,2 und 1,7 Kubikmetern pro Sekunde. Der mittlere Niedrigwasserabfluss für den Monat Juli betrage an diesem Pegel 2,89 Kubikmeter pro Sekunde. Der durch die Ad-Hoc AG „Extremsituation“ festgelegten Zielkorridor von 2,5 bis 3,5 Kubikmetern pro Sekunde sei damit verfehlt worden.

Zur Stabilisierung der Abflüsse seien ab dem 19. Juli die Maßnahmen der Phase 2 des Niedrigwasserkonzeptes für das mittlere Spreegebiet umgesetzt worden: Dabei wurden Ausleitungsmengen in Nebengewässer weiter reduziert und Wasserentnahmen aus Oberflächengewässern per Allgemeinverfügung durch die Landkreise und die Stadt Cottbus verboten, was zu einer Stabilisierung des Abflusses am Unterpegel Leibsch bei etwa 1,5 Kubikmetern pro Sekunde geführt habe.

Anpassungen in den Stauhaltungen des Spreewaldes

Um die Situation weiter zu verbessern, seien ab dem 1. August Anpassungen in den Stauhaltungen des Spreewaldes vorgenommen worden. Durch leichte Absenkungen der Wasserstände in mehreren Bereichen sollen vor allem die hohen Wasserverluste in die Flächen reduziert werden, um im August ein höheres Abflussniveau am Ausgang des Spreewaldes zu erreichen.  

Situation im Flussgebiet der Schwarzen Elster
weiterhin deutlich angespannt

Weiterhin deutlich angespannt sei die Situation im Flussgebiet der Schwarzen Elster. Die verfügbaren Speicherreserven im Gebiet seien mittlerweile zu mehr als 70 Prozent aufgebraucht. Der Flussabschnitt oberhalb der Mündung der Rainitza bis in das sächsische Landesgebiet hinein führe nach wie vor kein Wasser.

Ab Senftenberg werde die Schwarze Elster weiterhin durch die Ausleitung aus dem Speicherbecken Niemtsch (Senftenberger See) und die von der LMBV betriebene Grubenwasserreinigungsanlage (GWRA) Rainitza gestützt....

Weiterlesen mit

Sie können diesen Artikel nur mit einem gültigen Abonnement und erfolgter Anmeldung nutzen. Registrierte Abonnenten können nach Eingabe Ihre E-Mail Adresse und Passworts auf alle Artikel zugreifen.
- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -