Brüssel legt strengere Vorschriften für kommunales Abwasser, Oberflächengewässer und Grundwasser vor

„Wichtiger Schritt auf dem Weg zum Null-Schadstoff-Ziel des Green Deals“

Die Europäische Kommission hat Vorschläge für strengere Vorschriften in Oberflächengewässern und im Grundwasser sowie über die Behandlung von kommunalem Abwasser vorgelegt. Sauberes Wasser sei für die Gesundheit von Mensch und Ökosystemen von entscheidender Bedeutung, teilte die Kommission in Brüssel mit. Ausgehend von den Erfahrungen mit den derzeitigen Rechtsvorschriften schlägt sie vor, sowohl strengere Grenzwerte für Schadstoffe einzuführen als auch deren Umsetzung zu verbessern, damit die Schadstoffbekämpfungsziele in der Praxis häufiger erreicht werden. Die Vorschläge seien ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Null-Schadstoff-Ziel des europäischen Grünen Deals, d. h. einer schadstofffreien Umwelt bis 2050. Sie entsprächen auch spezifischen Forderungen der Konferenz zur Zukunft Europas.

„Die überarbeitete Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser wird sauberere Flüsse, Seen, Grundwasserkörper und Meeren für die Menschen in Europa bringen und gleichzeitig die Abwasserbehandlung kosteneffizienter gestalten“, stellte die Kommission in Aussicht. Für die optimale Nutzung von Abwasser als Ressource wird vorgeschlagen, bis 2040 Energieneutralität des Sektors anzustreben und die Qualität des Klärschlamms zu verbessern, um eine umfangreichere Wiederverwendung zu ermöglichen und so zur Förderung der Kreislaufwirtschaft beizutragen.

Etliche Verbesserungen würden den Gesundheits- und den Umweltschutz fördern, so die Kommission. Dazu gehörten Verpflichtungen zur Verwertung von Nährstoffen aus Abwasser, neue Normen für Mikroschadstoffe und neue Überwachungsanforderungen für Mikroplastik. Die Verpflichtung zur Aufbereitung von Abwasser werde auf kleinere Gemeinden mit 1.000 Einwohnern ausgeweitet - derzeit liege die Grenze bei 2.000 Einwohnern. Als Beitrag zur Bewältigung schwerer Regenfälle, die infolge des Klimawandels häufiger auftreten, müssen in größeren Städten integrierte Wasserbewirtschaftungspläne aufgestellt werden. Und auf der Grundlage der Erfahrungen mit COVID-19 schlägt die Kommission vor, Abwasser systematisch auf verschiedene Viren, darunter auch CoV-SARS-19, und antimikrobielle Resistenz hin zu überprüfen. Die EU-Mitgliedstaaten müssen den Zugang zu sanitärer Grundversorgung für alle, insbesondere für schutzbedürftige und marginalisierte Gruppen, gewährleisten, betonte die Kommission....

Weiterlesen mit

Sie können diesen Artikel nur mit einem gültigen Abonnement und erfolgter Anmeldung nutzen. Registrierte Abonnenten können nach Eingabe Ihre E-Mail Adresse und Passworts auf alle Artikel zugreifen.
- Anzeige -

- Anzeige -