BUND fordert aktives Wassermanagement in Bund und Ländern

Die Klimakrise macht aktives Wassermanagement von Bund und Ländern zwingend notwendig. Das betont der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Hochwasser und Wassermangel sind zwei Gesichter der Klimakrise“, sagte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt. Es sei Zeit, umzudenken und die Widerstandskraft der Landschaft zu stärken sowie den natürlichen Wasserrückhalt zu erhöhen.

„Mit der Nationalen Wasserstrategie hat die Bundesregierung entscheidende Weichen für ein nachhaltiges Wassermanagement gestellt“, sagte Bandt. Damit gebe es einen Rahmen. „Maßnahmen müssen nun schnellst möglich umgesetzt werden. Die Klimakrise duldet kein Zögern und Zaudern“, machte er deutlich.

Die Umweltorganisation verweist auf das Naturschutzgroßprojekt Lenzener Elbtalaue, mit dem 420 Hektar Auenlandschaft wiederhergestellt wurden. Regelmäßig überflutete Auen speichern bis zu 30 Prozent mehr Kohlenstoff und damit klimaschädliches CO2, reinigen das Wasser und geben es bei Trockenheit nach und nach wieder an die Landschaft ab, unterstrich der BUND. Auch im Kampf gegen das Artensterben seien intakte Auen unerlässlich.

„Intakte Auen sind enorm wichtig im Kampf gegen die Klima-, Wasser- und Biodiversitätskrise“, sagte Bandt. Lebendige Flusslandschaften seien vorsorgender Hochwasserschutz als auch Wasserspeicher in der Landschaft. „Deichrückverlegungen insbesondere zur Beseitigung von Engstellen an Flüssen schaffen Win-win-Situationen für Mensch und Umwelt.“

Jedoch seien durch Ausdeichung weniger als ein Drittel der ursprünglichen Auen noch vorhanden, erklärte der BUND. Von diesen seien keine zehn Prozent ökologisch funktionsfähig. Mit der nationalen Biodiversitätsstrategie 2007 wollte die Bundesregierung daher bis 2020 weitere zehn Prozent der ehemaligen Auen wiederherstellen. Dieses Ziel sei mit einem Zugewinn an Flächen von lediglich 1,5 Prozent weit verfehlt worden.

„Der BUND fordert Bund und Länder auf, Potenziale an den Flüssen zum Schutz von Mensch, Klima und Natur konsequent zu nutzen“, sagte Bandt. Um Hochwassern und Wassermangel gleichermaßen zu begegnen, sei die Umsetzung von naturverträglichen dezentralen Wasserrückhaltemaßnahmen in der Landschaft unerlässlich. Gleichzeitig müsse der Katastrophenschutz gestärkt werden. „Denn auch mit einem natürlichen Hochwasserschutz werden wir mit Situationen konfrontiert, in denen Schäden entstehen“, unterstrich er.

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