BUND-Landesverbände warnen vor schlechtem Zustand des Rheins

Die BUND-Landesverbände am Rhein (Baden-Württemberg, NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen) warnen vor dem schlechten Zustand des Rheins und fordern, dass die Kläranlagen im Rhein-Einzugsgebiet weitaus häufiger als bisher mit vierten Reinigungsstufen ausgerüstet werden müssen. Und die Nebenflüsse des Rheins seien noch weitaus stärker mit Schadstoffen belastet als der Hauptstrom. Das sei beispielsweise auf die ungenügende Reinigungsleistung der großen Kläranlagen an der Lahn zurückzuführen. Im EU-Projekt „Lebendige Lahn“ beispielsweise werde als ein Ziel die deutliche Verminderung des Schadstoffeintrages in den Fluss gefordert.

In der Industrie müssten die internen Arbeitsvorgänge mit dem Ziel geändert werden, den Schadstoffeinsatz zu verringern, und die Landwirtschaft müsse daran arbeiten, weniger Pestizide als bisher einzusetzen, was auch die Europäische Kommission verlange.

Die Verbände verweisen darauf, dass die Minister*innen der Rhein-Anliegerstaaten im Jahre 2020 beschlossen haben, dass der Eintrag von Mikroschadstoffen – beispielsweise Pharmawirkstoffe, Korrosionsschutzmittel und Pestizide – in den Rhein bis 2040 um 30 Prozent vermindert werden soll. Nach der Auswertung der bisherigen Messergebnisse warne die niederländische Organisation der Wasserversorger am Rhein davor, dass die bisherigen Bemühungen zur Reinhaltung des Stromes nicht ausreichen, um voraussichtlich das Ziel zu erreichen.

Lediglich bei einem Drittel der gemessenen Schadstoffe sei das Minderungsziel bereits erreicht. Für ein weiteres Drittel seien zusätzliche Maßnahmen zur Zielerreichung erforderlich. Es gebe sogar Stoffe, bei denen ein Anstieg der Frachten seit 2020 festgestellt wurde. Dazu gehörten fluorierte Substanzen aus der Industrie, Arzneimittel und ein Süßstoff aus Haushaltsabwässern sowie Pestizide aus der Landwirtschaft.

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