DBU weist auf Notwendigkeit eines geschlossenen Phosphorkreislaufs hin

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Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat auf die Notwendigkeit eines geschlossenen Phosphorkreislaufs hingewiesen. „Wir brauchen neue Methoden, mit denen wir ohne große Mengen an Chemikalien und Energie etwa Klärschlamm und Gülle so aufbereiten, dass wir dem darin enthaltenen Phosphor ein zweites Leben schenken“ sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde bei der Jahrespressekonferenz der Stiftung in Osnabrück, wo der Jahresbericht 2017 vorgestellt wurde. Nach eigenen Angaben förderte die DBU im vergangenen Jahr 207 Projekte (2016: 184) mit 51,4 Millionen Euro (51,1). Damit hat die Stiftung seit Aufnahme ihrer Fördertätigkeit im März 1991 rund 1,7 Milliarden Euro für mehr als 9.600 Projekte an Fördermitteln bewilligt.

Phosphor sei lebenswichtig und könne nicht durch andere Stoffe ersetzt werden, unterstrich Max Hempel, Projektgruppenleiter Ressourceneffizienz bei der DBU. Bisher werde Phosphor im Tagebau abgebaut. Doch das habe große Auswirkungen auf die Umwelt, finde häufig in Ländern mit schwieriger politischer Lage statt und benötige viel Energie. „Über die menschliche Nahrung landet ein großer Teil des Phosphors schließlich im Klärschlamm, kann wegen zahlreich vorhandener Schadstoffe aber nicht mehr ohne weiteres in der Landwirtschaft wiederverwendet werden“, machte Hempel deutlich.

Für das Rückgewinnen von Phosphor seien energie- und ressourceneffiziente Verfahren erforderlich. Solange Phosphor nicht wiederverwendet werde, bestehe die Gefahr, eine der von internationalen Experten definierten Belastungsgrenzen des Erdsystems zu überschreiten und die Chance zu verpassen, die 2015 beschlossenen globalen nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen langfristig zu erreichen, unterstrich Bonde.

„Mit dem Überschuss an der einen Stelle können wir den Mangel an einer anderen ausgleichen“, verdeutlichte Hempel die Bandbreite der Stiftungsförderung im Hinblick auf Phosphor und fasste die Idee eines abgeschlossenen Vorhabens zusammen: Dazu fand laut DBU die Fachhochschule Münster (FH, Steinfurt) mit der Firma Thiel (Löningen) eine Möglichkeit, nährstoffreiche Rückstände wie Gülle oder Hühnerkot zu einem transportfähigen und verkaufsfertigen Dünger umzuwandeln. Damit könnten die Rückstände wirtschaftlich genutzt, aber auch übersättigte Gewässer und Böden in Gegenden mit intensiver Tierhaltung entlastet werden.

Die Technische Universität Hamburg-Harburg und die Firma Ökoservice (Denkendorf) hätten sich in ihrem Projekt auf menschliche Rückstände konzentriert, nannte Hempel ein weiteres Beispiel. Mit Hilfe von Pflanzenkohle und speziellen Kleinkläranlagen im westafrikanischen Burkina Faso könne Phosphor aus dem Abwasser zurückgewonnen und als Bodendünger verwendet werden.

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