Schleswig-Holstein: Neue Düngeverordnung soll Gewässer und Grundwasser schützen

|

Schleswig-Holstein will strengere Regeln für den Einsatz von Dünger in der Landwirtschaft einführen. Das hat das Landesumweltministerium gestern anlässlich des Starts des Anhörungsverfahrens für eine neue Landesdüngeverordnung angekündigt. Mit der Landesverordnung soll die Düngeverordnung des Bundes (DüV), die am 2. Juni 2017 in Kraft getreten ist, auf Landesebene umgesetzt werden.

Laut Ministerium konkretisiert der Verordnungsentwurf das Bundesrecht für bestimmte Gebiete Schleswig-Holsteins. So soll es spezielle, über die generellen Anforderungen hinausgehende Regelungen für den Umgang mit Düngemitteln bei der landwirtschaftlichen Flächenbewirtschaftung geben, die aufgrund der Überschreitung von Grenzwerten verfügt werden müssen.

Die Rechtsgrundlage für die Landesdüngeverordnung ist die Düngeverordnung des Bundes (u.a. EUWID 14.2017). Danach sind die Landesregierungen verpflichtet, für bestimmte Gebiete, in denen Grenzwerte für Nitrat oder Phosphat überschritten werden, zusätzliche Vorschriften zum Umgang mit Düngemitteln zu erlassen, erklärte das Ministerium.

Zu diesen Gebieten zählen den Angaben zufolge die sandigen Regionen in Schleswig-Holstein, in denen der natürliche Schutz des Grundwassers eingeschränkt ist und Nitrat im Grundwasser in Konzentrationen von über 50 Milligramm pro Liter festzustellen ist. Zum anderen seien Einzugsgebiete von Seen erfasst, in denen zu hohe Phosphateinträge aus landwirtschaftlichen Quellen nachgewiesen wurden und zu einer Gewässereutrophierung führen.

„Der Schutz unseres Grundwassers und unserer Gewässer ist eine zentrale Aufgabe. Wir wissen, dass wir vor allem auf dem Geestrücken eine zu hohe Viehdichte haben. Für Regionen mit hohen Nitrat- oder Phosphatwerten in Gewässern werden jetzt in Schleswig-Holstein sogenannte Gebietskulissen ausgewiesen. In diesen besteht dringender Handlungsbedarf. Weitergehende Maßnahmen zur Verringerung der Gewässerbelastung sind hier künftig einzuhalten“, sagte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -