Weltwassertag: DVGW fordert besseren Schutz der Trinkwasserressourcen

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Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) hat anlässlich des Weltwassertags erneut eine konsequente Umsetzung des Vorsorge- und Verursacherprinzips gefordert. „Neben dem Dauerproblem steigender Nitrateinträge ins Grundwasser durch Überdüngung der Felder sehen wir die Verschmutzung der Gewässer durch Spurenstoffe und Arzneimittelrückstände mit großer Sorge“, erklärte der DVGW-Vorstandsvorsitzende Gerald Linke. Die Europäische Kommission und die neue Bundesregierung müssten jetzt dringend konkrete Maßnahmen auf den Weg bringen, um der zunehmenden Gewässerverschmutzung einen Riegel vorzuschieben.

Die Verursacher der Verschmutzungen sollten stärker in die Pflicht genommen werden. „Sonst ist das seit Jahrzehnten postulierte Verursacherprinzip am Ende nur eine leere Worthülse ohne Wirkung“, so Linke. Der Verband spreche sich seit Jahren für eine konsequente Umsetzung des Vorsorge- und Verursacherprinzips aus. „Wir müssen an der Quelle der Verschmutzung ansetzen. Denn Stoffe, die gar nicht erst in den Wasserkreislauf gelangen, müssen auch nicht aufwändig entfernt werden“, machte Linke deutlich. Wer zur Verschmutzung der Gewässer beiträgt, dürfe die Kosten für die anfallende Reinigung nicht zu Lasten der Allgemeinheit sozialisieren.

Der DVGW begrüße daher ausdrücklich, dass die Europäische Kommission die seit 2013 ausstehende Strategie gegen die Verschmutzung der Gewässer durch Arzneimittelrückstände oben auf die politische Agenda setze. Dabei sollen die Arzneimittelhersteller über eine erweiterte Herstellerhaftung dazu gebracht werden, mögliche Umwelteffekte bereits bei der Wirkstoffentwicklung zu berücksichtigen, erklärte der Verband. Zudem sollten verbindliche Verpflichtungen für die Hersteller von Pharmaka festgelegt werden. Diese umfassen Rücknahmesysteme für nicht benutzte Medikamente, Beteiligung am Umwelt-Monitoring oder Kompensationsmaßnahmen im Fall von Umweltbelastungen. Derartige „Life-Cycle-Betrachtungen“ seien bei der Zulassung von Chemikalien dringend erforderlich.

„Nur mit einer rechtlich verbindlichen Verpflichtung werden die Hersteller ihrer Produktverantwortung gerecht“, betonte Linke. „End-of-pipe-Technologien im Wasserwerk sollten die letzte Option bleiben. Sie sollten nur dort eingesetzt werden, wo die gesetzlich geforderte Trinkwasserqualität anderweitig nicht gewährleistet werden kann.“

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