Wenzel macht Zweifel an Gutachten zu Flussvertiefungen geltend

|
|

Der Niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel hat die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes aufgefordert, die Gutachten der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) für geplante Vertiefungen an Ems und Elbe auf den Stand von Wissenschaft und Technik zu bringen. In den Verfahren zu beiden Flüssen gebe es Hinweise, dass die Modelle der BAW die Wirklichkeit nicht korrekt abbilden, sagte der Minister am Freitag.

Das könnte Wenzel zufolge zu erheblichen zusätzlichen Schlickmengen führen, die schon jetzt in der Nordsee, in der Flussmündung oder an Land verklappt werden müsste. An den kürzlich begonnenen Verhandlungen des  Bundesverwaltungsgerichts zu den Klagen der Städte Cuxhaven und Otterndorf sowie die Elbfischer gegen die Elbvertiefung hat Wenzel zufolge selbst teilgenommen.

An der Ems hätten schon die vergangenen Vertiefungen eine große Flüssigschlickzone mit extrem niedrigen Sauerstoffgehalten verursacht. Im Sommer sei der Fluss „praktisch tot“. Eine weitere Verschlechterung der Wasserqualität ist nicht dem Minister zufolge nicht zu verantworten und wäre auch rechtswidrig. An der Elbe müsse zudem die Deichsicherheit unter allen denkbaren Umständen gewährleistet werden, sagte der Minister. Der bislang geplante Verschluss des Wasserlaufs Medemrinne könnte den Druck auf die Deiche jedoch stärker erhöhen, als im Modell bislang abgebildet wird. Auch die Fließgeschwindigkeit könnte dadurch stärker anwachsen als bislang erwartet, sagte Wenzel.

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -