Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) hat auf die Bedeutung der Versorgung mit sauberem Trinkwasser hingewiesen. „Wasser ist eine der wichtigsten Lebensgrundlagen überhaupt. Umso wichtiger ist es, das Wasser vor Verschmutzung zu schützen oder wirksam zu reinigen“, erklärte die Ministerin zum Abschluss der BMBF-Fördermaßnahme „Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf“ (RiSKWa). Nach drei Jahren Arbeit haben die geförderten zwölf Verbundprojekte mit 91 Partnern gestern und heute ihre Ergebnisse in Berlin präsentiert.
Für das Programm RiSKWa hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 31 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Die entwickelten Lösungen sind sehr praxisnah“, sagte die Ministerin. Es habe sich als gut erwiesen, dass verschiedene Akteure aus Forschung und Wirtschaft, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Projekten eng zusammengearbeitet haben. „So kann es uns auch gelingen, das gewonnene Wissen auch international zum Schutz des Wassers einzusetzen.“
Ein Themenschwerpunkt von RiSKWa ist die Vorbeugung. So hat eines der geförderten Projekte festgestellt, dass 47 Prozent aller Bundesbürger Altmedikamente über das Waschbecken oder die Toilette entsorgen. Deshalb sei die Internetplattform www.arzneimittelentsorgung.de entwickelt worden, die Verbraucher darüber informiert, wo sie Arzneimittel abgeben können. Bei diesem und anderen Projekten hätten Forscher direkt mit Anwendern aus der Praxis zusammengearbeitet, erklärte das BMBF. Um schädliche Stoffe gar nicht erst in das Grundwasser und Oberflächengewässer gelangen zu lassen, hätten mehrere Verbundprojekte ein Informationssystem aufgebaut, das anhand der urbanen und landwirtschaftlichen Nutzung analysiert, auf welche Stoffe in der jeweiligen Region besonders zu achten ist.
Neben der Prävention liegt ein Schwerpunkt bei der Nachsorge, erklärte das Ministerium. So hätten verschiedene Projekte untersucht, wie bereits ins Wasser gelangte Spurenstoffe durch zusätzliche Reinigungsschritte in Kläranlagen entfernt werden können. Vielversprechende Verfahren wie die Behandlung mit Aktivkohle oder Ozon wurden für verschiedene Einsatzszenarien optimiert. Am Beispiel des Bodensee-Zuflusses Schussen untersuchte ein Projekt die Auswirkungen der verschiedenen Reinigungsmethoden auf im Wasser lebendende Tiere und Pflanzen. Das Verbundprojekt Sichere Ruhr trage dazu bei, dass Menschen demnächst wieder in der Ruhr baden können.
Forschern aus dem Projekt Sauber+ sei es gelungen, Verfahren zu entwickeln, die Abwässer aus Pflegeheimen und Krankenhäusern direkt vor Ort behandeln und Arzneimittel-Reststoffe entfernen. Neben den technischen Verfahren hätten sie auch Materialien für die Schulung des Personals entwickelt. Das Verbundprojekt ANTI-Resist, das ein Messsystem für Antibiotika im Abwasser der Stadt Dresden entwickelt hat, erarbeitete darüber hinaus ein Fortbildungsprogramm für Ärzte, das zum sparsamen Einsatz von Antibiotika anregen soll. Weitere Informationen zu den Verbundprojekten finden sich auf der Internetseite www.bmbf.riskwa.de.