Erneut Niedrigwassersituation in Südbrandenburg

Ad-hoc-AG „Extremsituation“ für das Schwarze Elster-Gebiet einberufen

Auch in diesem Jahr sind in der Lausitz angespannte Abflussverhältnisse in den Fließgewässern zu beobachten. Besonders stark betroffen ist die Schwarze Elster im Süden Brandenburgs, teilte das Umweltministerium Brandenburg Anfang Juni mit. Erste Maßnahmen würden zur Stabilisierung des Abflusses ergriffen. Da die Niederschläge in der letzten Woche keine wesentlichen Änderungen bei den Lausitzer Flüssen brachten und aufgrund der Wetterprognosen nicht von einer Entspannung der hydrologischen Situation auszugehen sei, habe das Landesamt für Umwelt (LfU) Ende Mai die länderübergreifende Ad-hoc-AG „Extremsituation“ für das Schwarze Elster-Gebiet erstmals in diesem Jahr einberufen.

Aufgrund der langen Trockenheit der letzten Jahre wiesen die Böden weiterhin eine zum Teil immer noch außergewöhnliche Dürre auf. Vor allem in der Lausitz hätten die Niederschläge im Winterhalbjahr kaum eine Besserung bewirkt. Die Niederschläge im Einzugsgebiet der Schwarzen Elster lagen den Angaben zufolge in diesem Jahr unter den langjährigen Mittelwerten (Bezugsreihe 1981 bis 2010). Besonders im März 2022 sei an der Station Cottbus mit lediglich sieben Prozent des langjährigen Niederschlags (Bezugsreihe 1981 bis 2021) ein historischer Tiefststand seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1888 gemessen worden. Dies habe zur Folge, dass im Schwarze Elster-Gebiet das Stauziel des Speicherbeckens Niemtsch (Senftenberger See) nicht erreicht werden konnte, so das Ministerium. Anfang Mai hätten nur 92,7 Prozent der maximal verfügbaren Speicherreserven zur Verfügung gestanden.

Mit den steigenden Temperaturen verringerte sich auch der Abfluss der Schwarzen Elster, der bereits seit Ende April etwa durch Abgabe aus dem Speicherbecken Niemtsch gestützt werde, um den geforderten Mindestabfluss am Pegel Biehlen unterhalb von Senftenberg von einem Kubikmeter pro Sekunde zu halten. Aktuell liege der Abfluss am Pegel Biehlen bei 0,62 Kubikmeter pro Sekunde. Der mittlere Abfluss für diesen Pegel liegt im Mai bei 1,88 Kubikmeter pro Sekunde (Bezugsreihe 1983 bis 2020). Durch die Stützung des Abflusses der Schwarzen Elster sank der Wasserstand des Speicherbeckens Niemtsch wiederum seit Anfang Mai um 16 Zentimeter auf 98,80 Meter NHN (Normalhöhennull).

Die länderübergreifende Arbeitsgruppe „Extremsituation“ soll dem Ministerium zufolge schnellstmöglich zielorientierte Maßnahmen zur Sicherung des Abflusses der Schwarzen Elster, aber auch zum schonenden Umgang mit den zur Verfügung stehenden Reserven, abstimmen und umsetzen. Gleichzeitig sei ein schonender und nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser dringend geboten.        

Für das Flussgebiet der Schwarzen Elster ist – im Rahmen des Landesniedrigwasserkonzeptes – ein Niedrigwassermanagement in Kooperation der Wasserfachleute der Landkreise und der Gewässerunterhaltungsverbände sowie des Landes mit Verantwortlichen und Stakeholdern des Naturschutzes und der Land- und Forstwirtschaft vorgesehen. Ziel ist es dem Landesumweltministerium zufolge, abgestimmte Grundsätze und Konzepte für die Wassermengenbewirtschaftung in den Einzugsgebieten und Maßnahmen zu Minderung der Flächenentwässerung zu erarbeiten sowie die Wasserentnahmen zu erfassen und anzupassen....

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