EU-Bericht: Hoher Salzgehalt Schlüsselfaktor für die Umweltkatastrophe an der Oder

Kommission will bestehende Umweltvorschriften noch weiter verschärfen

Ein Schlüsselfaktor des massiven Fischsterbens in der Oder im Juli und August 2022 war höchstwahrscheinlich der hohe Salzgehalt im Fluss, verursacht durch die Einleitung von Industrieabwässern beispielsweise aus dem Bergbau. Wie eine Analyse der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission und der Europäischen Umweltagentur bestätigt, ermöglichte dieser Salzgehalt die toxische Blüte der so genannten Goldalge (Prymnesium parvum), die zum Tod von 360 Tonnen Fisch führte.

Der Bericht enthält auch Empfehlungen dazu, wie ähnliche Katastrophen künftig vermieden werden können. Neben dem hohen Salzgehalt der Oder gab es noch weitere Faktoren, der die Algenblüte beförderte: die Trockenheit und die daraus resultierenden niedrigen Wasserstände sowie erhöhte Nährstoffkonzentrationen, insbesondere von Phosphor und Stickstoff.

EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius sagte dazu: „Das Fischsterben in der Oder im Jahr 2022 hat uns eindringlich vor Augen geführt, wie die vom Menschen verursachte Verschmutzung in Verbindung mit dem Verlust der biologischen Vielfalt und dem Klimawandel einen ‚perfekten Sturm‘ auslösen kann, der verheerende Folgen für die Menschen, die Wirtschaft und den Planeten hat. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich eine ähnliche Katastrophe jemals wiederholt. Ich begrüße diesen neuen Bericht sehr und fordere die zuständigen nationalen Behörden auf, die darin enthaltenen Empfehlungen rigoros umzusetzen.“ Weiter sagte er: „Die vollständige Umsetzung der geltenden Rechtsvorschriften und die von uns vorgeschlagenen Verbesserungen der EU-Rechtsvorschriften über Industrieemissionen, Oberflächen- und Grundwasserschadstoffe und die Behandlung von kommunalem Abwasser werden uns in Zukunft vor solchen Katastrophen schützen.“

Laut dem EU-Umweltkommissar müssen, angesichts der anhaltenden Präsenz und Ausbreitung dieser invasiven Algenart, Bewirtschaftungsstrategien zur Verhinderung künftiger Ereignisse dieser Art Priorität haben – im Einzugsgebiet der Oder, aber auch in anderen anfälligen europäischen Flussgebieten. Die Verhinderung künftiger Katastrophen sei eine der Verpflichtungen, die die EU auf der bevorstehenden UN-Wasserkonferenz im März vorbringen werde. Mehr dazu lesen Sie hier........

Weiterlesen mit

Sie können diesen Artikel nur mit einem gültigen Abonnement und erfolgter Anmeldung nutzen. Registrierte Abonnenten können nach Eingabe Ihre E-Mail Adresse und Passworts auf alle Artikel zugreifen.
- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -