Glauber: Regenmengen füllen Grundwasser auf

„Öffentliche Wasserversorgung hat immer Vorrang vor anderen Nutzungen“

Die Regenmengen der zurückliegenden Tage und Wochen haben bayernweit zu einer Erhöhung der Wasserstände im Grundwasser sowie der Abflüsse beim Oberflächenwasser geführt. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (FW). Die aktuellen Niederschlagsmengen sorgen für eine Erholung im Grund- und Oberflächenwasser.

Bayernweit weisen aktuell 22 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen und Quellen niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände auf – gegenüber rund 65 Prozent im März, teilte das Umweltministerium mit. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen 55 Prozent der Messstellen eine Niedrigwassersituation – gegenüber rund 70 Prozent im März. Insbesondere in Nordbayern konnte sich die Niedrigwassersituation im Grundwasser im ersten Quartal 2023 nach den ergiebigen Niederschlägen in März und April den Angaben zufolge zum Teil erholen und in den schnell regenerierenden Grundwasservorkommen auch entspannen. Das gelte auch für den Bodenwasserhaushalt.

Normale bis feuchte Verhältnisse

Aktuell werden in Bayern den Angaben zufolge normale bis feuchte Verhältnisse festgestellt. Der Niederschlag des hydrologischen Winterhalbjahres summiert sich für Nordbayern auf 381 Millimeter pro Quadratmeter, das entspricht 104 Prozent vom Mittel der Jahre 1971 bis 2000 und für Südbayern auf 403 Millimeter, das entspricht 90 Prozent vom Mittel.

Auch an den Fließgewässern zeigten weniger als fünf Prozent der Messstellen in Bayern für die Jahreszeit niedrige Abflussverhältnisse. Sehr niedrige Abflüsse treten bisher kaum auf, so das Ministerium. An den Seen im Süden Bayerns seien die Wasserstände angestiegen, so dass aktuell keine Niedrigwassersituation bestehe.

Wiederanstieg in Wasserspeichern

Die vergangenen Niederschläge sowie die Schneeschmelze in den höheren Lagen sorgten überwiegend für einen Wiederanstieg in den Betriebsräumen der staatlichen Wasserspeicher. Diese seien derzeit mit Ausnahme des Brombachsees zu über 90 Prozent gefüllt und können genutzt werden, um im Fall von Niedrigwasser die Gewässer aufzuhöhen. Nach der derzeitigen Trendvorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bis Ende Mai sei eine größere Niedrigwasserlage vorerst nicht zu erwarten. Das hydrologische Winterhalbjahr umfasst den Zeitraum vom 1. November 2022 bis zum 30. April 2023.

Glauber verwies darauf, dass der Freistaat mit der Gesamtstrategie „Wasserzukunft Bayern 2050“ (EUWID 45.2020) daran arbeite, die Wasserversorgung im gesamten Freistaat weiterhin dauerhaft auf höchstem Niveau sicherzustellen. Die öffentliche Wasserversorgung habe dabei immer Vorrang vor anderen Nutzungen.

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