Günther: „Beim chemischen Zustand ist noch viel zu tun“

Um den Zustand der sächsischen Gewässer zu verbessern, braucht es nicht nur biologische Vielfalt und ökologische Stabilität. „Auch beim chemischen Zustand ist noch viel zu tun. Hier ist unter anderem Phosphor aus Siedlungsabwässern und Landwirtschaft ein Thema“, erklärte Landesumweltminister Wolfram Günther (Grüne) kürzlich im Rahmen einer von drei Regionalkonferenzen, die gestartet sind, um den „besorgniserregenden Zustand der sächsischen Gewässer“ zu verbessern.

Auf Einladung des Umweltministeriums entwickeln Freistaat und Kommunen auf den Konferenzen Wege, um die EU-Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen. Konkret geht es um den Gewässerschutz vor dem Hintergrund von Landnutzung, menschengemachtem Klimawandel, vermehrter Dürren bei gleichzeitig deutlich höherem Starkregenrisiko sowie dem Verlust biologischer Vielfalt.

Der Minister sagte, der größte Teil der sächsischen Gewässer befinde sich in keinem guten ökologischen Zustand: „Seit nunmehr rund drei Jahren gehen wir in Sachsen eine Mammutaufgabe mit neuer Kraft an: Wir arbeiten an der Verbesserung des ökologischen Gewässerzustands, wir arbeiten daran, Lebensräume für Pflanzen, Fische, Insekten und andere Tiere in und am Wasser zu erhalten. An dieser Mammutaufgabe müssen auch die Anliegergemeinden mittun. Deshalb starten wir mit ihnen jetzt auf unseren drei Regionalkonferenzen in eine neue Qualität der Zusammenarbeit.“ Dabei stehe das Land den Kommunen mit fachlicher sowie finanzieller Unterstützung zur Seite.

Nur sieben Prozent der Fließgewässer erreichen guten ökologischen Zustand

In Sachsen erreichen nach Angaben des Landesumweltministeriums nur etwa sieben Prozent der Fließgewässer und 43 Prozent der Standgewässer einen guten ökologischen Zustand. Der Freistaat betreibe daher Gewässerentwicklung zum Beispiel im Rahmen des Sächsischen Auenprogramms und unterstützt entsprechende Maßnahmen in den Kommunen. Dazu gehören auch neue Stellen auf unterschiedlichen Verwaltungsebenen, die Einführung von methodischen Standards in der Planung und die Novellierung der Richtlinie Gewässer/Hochwasserschutz.

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