IGB: Maßnahmen zur Vertiefung oder zum Ausbau der Oder sollten beendet werden

Policy Brief zu den Lehren aus der Oder-Katastrophe

Das Ausbauvorhaben an der Oder ist auf den Prüfstand zu stellen. Das ist Bestandteil von Empfehlungen, die das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) heute in einem Policy Brief veröffentlicht hat. Zusätzlich zur Beendigung flussbaulicher Maßnahmen zur Vertiefung oder zum Ausbau der Oder sollten weitere Maßnahmen ergriffen werden, um nach der Umweltkatastrophe das Ökosystem der Oder zu stabilisieren und künftig eine nachhaltige Nutzung sicherzustellen.So seien Emissionen zu reduzieren, indem Grenzwerte stofflicher Belastung deutlich gesenkt werden und die Kühlwassernutzung eingeschränkt wird.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler formulieren sechs forschungsbasierten Handlungsempfehlungen: So seien Emissionen zu reduzieren, indem Grenzwerte stofflicher Belastung deutlich gesenkt werden und die Kühlwassernutzung eingeschränkt wird. Das IGB empfiehlt die Renaturierung des Hauptlaufs und Wiedervernetzung mit Nebengewässern der Oder. Ein Besatz mit gebietsfremden Tieren solle unterbleiben. Des Weiteren empfehlen die Forschenden, ein international harmonisiertes Gewässermanagements zu stärken und digitalen Monitoringsystems mit frei zugänglichen Daten auszuweiten.

Anschluss- und Reinigungsgrad
der Kläranlagen überprüfen

Nährstoffe wie Nitrat und Phosphor würden vor allem aus der Landwirtschaft und aus Kläranlagen, chemische Substanzen einschließlich Schwermetallen und Salzen aus industriellen Einleitungen und dem Bergbau eingetragen. Landwirtschaft, Bergbau und Industrie müssten daher ihre Emissionen erheblich reduzieren, um die Nähr- und Schadstofffracht der Oder substanziell zu senken, fordert das IGB in dem Policy Brief.  Ebenso müssen Anschluss- und Reinigungsgrad der Kläranlagen überprüft und, wo nötig, auf den Stand der Technik gebracht werden. Da in der Oder immer weniger Wasser zur Verfügung stehe und so die Möglichkeit der Verdünnung von Einleitungen zeitweise stark eingeschränkt sei, sollten alle Emissionen an den Durchfluss des Gewässers angepasst und Einleitungsgrenzwerte dementsprechend gesenkt werden. Hier bieten sich dem IGB zufolge z.B. dynamische Modelle auf Konzentrations- statt auf Frachtenbasis an....

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