In der Oder ist ein erhöhter Salzgehalt festgestellt worden, nachdem es erst im Sommer in dem Fluss ein massenhaftes Fischsterben gegeben hatte. Warum es erneut zu der erhöhten Belastung kam, blieb am letzten Oktoberwochenende unklar. Das Land Brandenburg will zudem im lang anhaltenden Streit mit Polen gegen den Ausbau des Grenzflusses auf polnischer Seite klagen und einen Stopp von Bauarbeiten erreichen. Auch der Umgang mit dem Fischsterben belastete das Verhältnis zum Nachbarland zusätzlich.
Im August war es in der Oder zu einer Umweltkatastrophe gekommen. Als Gründe für das Fischsterben sahen Experten eingeleitetes Salz verbunden mit Niedrigwasser und hohen Temperaturen, so dass es zu einer massenhaften Vermehrung einer giftigen Algenart (Prymnesium parvum) kam. Nach Angaben des Brandenburger Umweltministeriums ist bei den niedrigeren Wassertemperaturen um 13 Grad keine Massenvermehrung der Alge zu erwarten.
Die nun beobachteten Leitfähigkeiten lägen zwar unterhalb der Spitzenwerte, die im Sommer gemessen worden seien, doch deutlich über den Durchschnittswerten der vergangenen Jahre. Die elektrische Leitfähigkeit im Wasser ist ein Indikator für den Gehalt von Salzen. Die Werte im Fluss würden weiterhin beobachtet, hieß es aus dem Ministerium. Demnach führe die grenzbildende Mittlere Oder von Ratzdorf bis Kietz (Kreis Oder-Spree) bereits seit Jahren hohe Salzfrachten. Die in der Oder vorkommende „Lebensgemeinschaft“ habe sich offensichtlich sowohl an die hohe Grundbelastung als auch an die zu verzeichnenden Schwankungen und Spitzen angepasst. Das Bundesumweltministerium in Berlin verwies nach einer Anfrage darauf, dass das Land federführend zuständig sei....
