Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt die Stadtwerke Trier (SWT) beim Ausbau der Eigenstromerzeugung und der Energieeffizienz in der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung. Umweltstaatssekretär Thomas Griese (Grüne) überreichte hierzu gestern Förderbescheide von 176.000 Euro, wie die SWT und das rheinland-pfälzische Umweltministerium gemeinsam mitteilten. Davon sind 100.000 Euro zur Unterstützung der Eigenstromversorgung der Trinkwassersparte auf Basis von erneuerbaren Energien vorgesehen. 76.000 Euro seien für die Steigerung der Energieeffizienz auf dem Klärwerk Trier bestimmt.
„Mit ihrem Engagement beim Ausbau der Eigenstromerzeugung sowie zur Flexibilisierung und Optimierung des Energieeinsatzes leisten die Stadtwerke Trier einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende in der Region“, sagte Griese bei der Übergabe der Förderbescheide an SWT-Technikvorstand Arndt Müller. Schon heute sei das Klärwerk bilanziell energieautark. Dieses ehrgeizige Ziel habe in Rheinland-Pfalz neben Trier auch die Kläranlage Kaiserslautern erreicht.
Noch in diesem Jahr wollen die Stadtwerke nach eigenen Angaben die ersten Bausteine zur energetischen Optimierung der Trinkwasserversorgung umsetzen. Mit einer neuen Fotovoltaik-Anlage sollen 110 bis 120 MWh pro Jahr auf dem Dach des Wasserwerks Irsch erzeugt werden. Drei Pumpturbinen mit einer Gesamterzeugung von etwa 160 MWh/a im Trinkwassernetz und eine Turbine im Unterlauf der Riveris mit einer Stromproduktion von 20 MWh/a sollen die Eigenerzeugung der SWT-Trinkwassersparte um mehr als 290 MWh/a erhöhen. Damit erzeugen die SWT rechnerisch knapp 80 Prozent der für die Trinkwasserversorgung benötigten Energie selbst.
Um diese Energie optimiert für die Trinkwasserversorgung nutzbar zu machen, wollen die SWT ein „künstliches neuronales Netz“ einsetzen, das eine komplexe selbstlernende Softwarelösung darstellt, hieß es weiter. Ziel sei es, die Hochbehälter als Energiespeicher nutzbar zu machen. Bislang seien die Behälter bei einem bestimmten Mindeststand einfach wieder aufgefüllt worden. Zukünftig soll dieser Prozesse intelligent unter Beachtung der regionalen Stromproduktion und des Strombedarfs flexibilisiert werden.