LANUV: Neubildung von Grundwasser in Nordrhein-Westfalen geht zurück

Anteil signifikant zu niedriger Grundwasserstände liegt bei knapp 50 Prozent

Nordrhein-Westfalen verzeichnet landesweit einen Rückgang der Grundwasserneubildung und damit absinkende Grundwasserstände (GW). Der Anteil signifikant zu niedriger Grundwasserstände liegt bei knapp 50 Prozent, geht aus dem hydrologischen Statusbericht des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) vom 18. Juli hervor. Die Fließgewässer zeigten in fast ganz NRW eine deutlich ausgeprägte Niedrigwassersituation; für den Rhein sei ein Unterschreiten des mittleren Niedrigwassers für die nächsten Wochen wahrscheinlich. Ein Unterschreiten des zehnjährlichen Niedrigwassers sei nicht auszuschließen.

An 49 Prozent der Grundwassermessstellen sind der Behörde zufolge niedrige bis sehr niedrige GW-Stände zu beobachten gegenüber 37 Prozent im Vormonat, und zehn Prozent der GW zeigten ein absolutes Minimum (Vormonat: fünf Prozent). Der Anteil hoher bis sehr hoher GW-Stände sei mit sechs Prozent im Mai und fünf Prozent im Juni gleichbleibend niedrig. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Anteil der niedrigen bis sehr niedrigen GW-Stände aufgrund der zu trockenen Monate Mai und Juni im Juni 2022 deutlich höher.

Auswirkungen der deutlich unterdurchschnittlichen
Grundwasserneubildungsraten von 2017 bis 2019

Noch deutlicher fällt das Grundwasserdefizit dem LANUV zufolge beim Vergleich zum Juni 2016 aus. Im Juni 2022 seien nur an zehn Prozent der Grundwassermessstellen höhere GW-Stände als 2016 gemessen worden. Hier zeigten sich die Auswirkungen der deutlich unterdurchschnittlichen Grundwasserneubildungsraten in den Jahren 2017, 2018 und 2019. In den Jahren 2020 und 2021 war zwar nach Angaben der Behörde ein leichter Anstieg der Grundwasserneubildung erkennbar, jedoch lagen auch diese Werte unterhalb der langjährigen Mittelwerte über die gesamte Messdauer der jeweiligen Messstelle, wodurch keine nachhaltige Auffüllung der Grundwasserspeicher erfolgen konnte.

Der Niederschlag ist nach Angaben des Landesamtes in der Vegetationsperiode seit April 2022 weiterhin zu gering....

Weiterlesen mit

Sie können diesen Artikel nur mit einem gültigen Abonnement und erfolgter Anmeldung nutzen. Registrierte Abonnenten können nach Eingabe Ihre E-Mail Adresse und Passworts auf alle Artikel zugreifen.
- Anzeige -

- Anzeige -