Lemke will Gesetz für mehr Naturflächen auf den Weg bringen

„Anlegen eines Tümpels oder Aufforstung einer brachliegenden Fläche“

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will möglichst schnell ein Gesetz auf den Weg bringen, um mehr Naturflächen zu sichern und bereitzustellen. Die Eckpunkte für ein Natur-Flächen-Gesetz werde sie bis zum Sommer vorlegen, sagte die Ministerin der Deutschen Presse-Agentur. „Lebendige und gesunde Natur braucht genügend Raum.“ Wenn auf einer grünen Wiese gebaut wird - etwa Windräder oder Straßen - müsse das an anderer Stelle ersetzt werden. Das könne durch das Anlegen eines Tümpels oder die Aufforstung einer brachliegenden Fläche sein.

Der Gedanke dahinter sei, dass sich der Naturschutz durch den Bau von Infrastruktur nicht verschlechtern solle. Die Ampel-Koalition hatte Ende März beschlossen, dass künftig verstärkt Geld als Kompensation gezahlt werden kann, führte Lemke aus. Damit das aber nicht zu Lasten der Umwelt gehe, solle das Geld von den Ländern in große, zusammenhängende Flächen für den Naturschutz investiert werden.

„Denn nur zusammenhängende Lebensräume schaffen widerstandsfähige Biotope“, sagte Lemke. „Räume für eine intakte Natur müssen deshalb schneller und effektiver zusammengeführt und aufgewertet werden. Dafür wollen wir die Vernetzung von Flächen stärken und ausweiten.“

„Schutz vor Hochwasser,
Dürre und Hitze“

Zur Ankündigung eines Natur-Flächen-Gesetzes erklärte Jan-Niclas Gesenhues, umweltpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, das Gesetz könne „ein richtig großer Wurf für den Natur- und Klimaschutz“ werden. In Deutschland verschwänden täglich Flächen der Größe von etwa 80 Fußballfeldern unter Beton und Asphalt, so der Abgeordnete. Notwendig seien wirksame Instrumente, um große, zusammenhängende Räume für die Natur zu sichern. „Wenn wir unsere Wälder, Wiesen und Moore fit machen, bieten sie nicht nur bedrohten Arten ein Zuhause, sie schützen uns auch vor Hochwasser, Dürre und Hitze“. Die Grünen erwarteten jetzt auch von den Koalitionspartnern, dass dieses wichtige Gesetz zügig auf den Weg gebracht wird, denn der Kampf gegen Klimakrise und Artensterben dulde keinen weiteren Aufschub.

Harald Ebner (Grüne), Mitglied im Umweltausschuss des Bundestages, betonte, die Klarstellung der Ministerin, dass die Bereitstellung gleichwertiger Ersatzflächen für zerstörte Natur weiter Vorrang vor Ersatzzahlungen hat, sei von besonderer Bedeutung. „Biodiversität braucht Naturräume, kein Bankkonto“, so Ebner.  (dpa/EUWID)          

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