Eine sichere Wasserversorgung und der Umgang mit Wasser in Krisenzeiten ist eine gesellschaftliche und politische Aufgabe. Umwelt- und Ressourcenschutz, sicheres Trinkwasser und verlässliche Versorgung für alle brauchen den politischen und gesellschaftlichen Rückhalt, sagte Wolf Merkel, Vorstand Wasser des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW), auf der 56. Essener Tagung in Aachen. Konfliktlinien im Ressourcendargebot und bei der Wassernutzung nähmen im Klimawandel zu. Deshalb müssten Anpassungs- und Resilienzmaßnahmen vorausschauend und jetzt geplant und umgesetzt werden. Hierfür brauche es einen engagierten Gesetzgeber, starke Behörden und visionäre Versorger.
Die Wasserwirtschaft sei eine großflächige, auf die Integration verschiedener Landesteile ausgerichtete Branche, machte Merkel deutlich. Hierbei kämen verschiedene Akteure zusammen, die eine Vielzahl von Konfliktlinien haben. Es gehe permanent darum, einen Ausgleich auszuhandeln und Rückhalt für Pläne zu bekommen, mit denen wichtige Anliegen der Wasserwirtschaft umgesetzt werden können. Gleichzeitig stehe die Wasserwirtschaft in einem Spannungsfeld zwischen Leistungsfähigkeit und Verpflichtungen. In Deutschland gebe es beispielsweise Wasserschutzgebiete in 80 Prozent der Landesfläche. In einigen Bundesländern bestehe hier aber eine massive Unterausweisung. „Wasserschutz steht auf dem Papier, wir haben das an verschiedenen Stellen gesetzlich verankert“, sagte Merkel. Es stelle sich die Frage, warum es über die ganzen Jahre nicht gelungen sei, dies umzusetzen.
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