Neuer Leitfaden zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in der Ukraine erschienen

Ukrainische und deutsche Expertinnen und Experten haben einen Leitfaden für die Verbesserung des Zustands von Fließgewässern in der Ukraine erarbeitet. Dieser sei nun finalisiert worden, teilte das Umweltbundesamt (UBA) mit. Im Fokus des Leitfadens stünden effiziente Möglichkeiten zur Renaturierung von Bächen und Flüssen am Beispiel der Dnister. UBA-Präsident Dirk Messner habe in Berlin die Projektergebnisse zur praktischen Umsetzung der WRRL in der Ukraine an den Vize-Minister des ukrainischen Ministeriums für Umweltschutz und Natürliche Ressourcen, Oleksandr Krasnolutskyi, überreicht.

Die vierjährige projektbasierte Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und Deutschland zum Management kleiner Fließgewässer lief im Rahmen des Beratungshilfeprogramms (BHP) des Bundesumweltministeriums. Die Projektergebnisse sollen zeitnah in der BHP-Projektdatenbank veröffentlicht werden, kündigte das UBA an.

Neben dem Handlungsleitfaden sei eine relevante Politikempfehlung erarbeitet worden, welche zahlreiche effektive Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustands von Fließgewässern enthalten. Diese Projektergebnisse böten den ukrainischen Behörden effektive Handlungsmöglichkeiten und gäben Unterstützung in ihrer wasserwirtschaftlichen Praxis. Gewässerschutz spiele trotz des Krieges eine wichtige Rolle in der Ukraine. Das Projekt habe in starkem Maße den Erfahrungs- und Wissensaustauch zwischen ukrainischen und deutschen Expertinnen und Experten sowie innerhalb des ukrainischen Netzwerks gefördert.

Um Tieren und Pflanzen mehr Lebensräume zu schaffen, sind Renaturierungen als Maßnahmen am und im Gewässer besonders effektiv, betont das UBA. Darunter fallen beispielsweise das Belassen von umgestürzten Bäumen im Gewässer zur Strömungslenkung oder ingenieurbiologische Methoden, wie das gezielte Anpflanzen von Bäumen zum Erosionsschutz und zur Sicherung der Ufer.

Das UBA erinnert daran, dass die Ukraine seit der Unterzeichnung des Assoziierungsabkommen mit der EU im Jahr 2014 verbesserte Möglichkeiten hat, um einen guten Zustand ihrer Gewässer zu erhalten oder wiederherzustellen, da sie die Anforderungen der EU-⁠Wasserrahmenrichtlinie⁠ (WRRL) erfüllen muss. Dazu habe die Ukraine in den letzten acht Jahren viele Maßnahmen an ihren Gewässern durchgeführt, um die ökologischen Ziele in den Flusseinzugsgebieten zu erreichen.

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