Niedersachsen will Hochwasserschutz und Starkregenvorsorge stärken

Anpassungsmaßnahmen und vorausschauende Hochwasserwasservorhersage notwendig

Zu viel auf einmal oder zu lange zu wenig – angesichts von Extremereignissen wie dem Hochwasser 2017 im südlichen Niedersachsen und mehreren Trockensommern in Folge sind sich Expertinnen und Experten einig: Die Klimakrise ist mit ihren Folgen schon längst in Niedersachsen angekommen. Umso mehr brauche es zukunftsfähige Anpassungsmaßnahmen und dazu als Grundlage eine vorausschauende Hochwasserwasservorhersage, betonte Niedersachsens Umwelt- und Klimaschutzminister Christian Meyer Ende April auf dem Niedersächsischen Gewässerforum des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).

„Starkregenereignisse, Meeresspiegelanstieg, Trockenheit: Durch den Klimawandel müssen wir auch in Zukunft mit noch mehr Extremen in der Wasserwirtschaft rechnen. Die Folgen der Klimakrise stellen uns alle vor große Herausforderungen, das Land genauso wie vor allem die Städte und Gemeinden“, erklärte der Minister. Insbesondere der Hochwasserschutz und die Starkregenvorsorge, in den Küstenregionen der Küstenschutz und die Binnenentwässerung, aber auch ein nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser seien wichtige Zukunftsaufgaben, denen sich Niedersachsen stellen werde, so Meyer.

Hochwasservorhersage um
zusätzliche Gebiete erweitert

Ein weiterer Schritt im Rahmen der kontinuierlichen Erweiterung des Angebots der Hochwasservorhersagezentrale (HWVZ) beim Landesbetrieb ist auf dem Gewässerforum angekündet worden: Mit der Bundeswasserstraße Ober- und Mittelweser werde in Kürze ein zusätzlicher großer Flusslauf mit in die operationelle Vorhersage der Hochwasservorhersagezentrale aufgenommen. Hier starte der Testbetrieb der Hochwasservorhersage, nachdem bereits im vergangenen Jahr entsprechende Vereinbarungen zwischen den beteiligten Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bremen sowie dem Bund getroffen werden konnten, heißt es beim NLWKN.

Möglichkeiten zur Information
und Warnung verbessert

Ergänzend zur Aufnahme neuer Vorhersagegebiete seien in den letzten Jahren vor allem die Möglichkeiten zur Information und Warnung deutlich verbessert worden. Neben dem Ausbau des Informationsangebots im Internet über das Landeshochwasserportal und das Pegelportal des NLWKN werden die Informationen der Hochwasservorhersage und Warnungen dabei den Angaben zufolge inzwischen auch über verschiedene Warn-Apps wie NINA und KatWarn, aber auch die Hochwasser-App Meine Pegel ausgespielt. Betroffene könnten sich hier teils individuell einstellbare Warnungen zum Beispiel für bestimmte Pegel und Grenzwerte als Push-Nachricht direkt auf das eigene Smartphone senden lassen.

„Damit Hochwasser, die in Höhe und Intensität künftig zunehmen werden, nicht zu derart verheerenden Konsequenzen führen, wie wir sie aus dem Ahrtal kennen, müssen wir alle Handlungsoptionen bei der Hochwasservorsorge ausschöpfen. Wir müssen zudem prüfen, wie wir die Folgen des Klimawandels geeignet in der Hochwasservorsorge berücksichtigen und geeignete Handlungsoptionen ableiten“, sagte NLWKN-Direktorin Anne Rickmeyer. Andere wichtige Bausteine seien eine verlässliche Hochwasservorhersage, eine rechtzeitige Information und eingeleitete Warnung sowie die Berücksichtigung der Informationen in Alarm- und Einsatzplänen und bei der Gefahrenabwehr vor Ort, ergänzte Markus Anhalt, Geschäftsbereichsleiter beim NLWKN der Betriebsstelle Hannover-Hildesheim.

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