Rheinland-Pfalz unterstützt PFAS-Verbot

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) hat sich für ein Verbot von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) ausgesprochen. Das Land habe den Beschluss auf der Umweltministerkonferenz unterstützt, PFAS auf europäischer Ebene zu verbieten und Anreize zu schaffen, diese Stoffe zu ersetzen, erklärte Eder.

Auch in Rheinland-Pfalz belasten PFAS Böden und Gewässer, teilte das Umweltministerium in Mainz mit. Bereits 2011 seien deshalb PFAS-haltige Löschschaummittel verboten worden. Davon waren vor allem ehemalige und aktive militärische Liegenschaften betroffen, an denen diese jahrzehntelang genutzt wurden.

„Die neue Generation an Löschschäumen ist als Proteinschaummittel mittlerweile PFAS-frei, und auch bestimmte Industriebranchen haben sich 2009 dazu bereit erklärt, zukünftig in der Produktion unschädliche PFAS-Ersatzstoffe zu verwenden“, sagte Eder. Es müsse sehr genau geschaut werden, dass es nur dort Ausnahmeregelungen gibt, wo PFAS nicht ersetzt werden kann, forderte sie.

Das Landesumweltministerium weist darauf hin, dass 2014 auf Landesebene eine PFAS-Strategie entwickelt wurde. Sie diente den Vollzugsbehörden als Grundlage für die Untersuchung von Gewässern und Böden, die Bewertungen und Beurteilungen von Ursachen und Quellen schädlicher PFAS-Belastungen, die Realisierung konkreter Vorgehensweisen sowie die Ergreifung von akuten, vorsorgenden und sichernden Maßnahmen. Ende Oktober 2022 löste der fachübergreifende bundeseinheitliche Leitfaden zur PFAS-Bewertung „Empfehlungen für die bundeseinheitliche Bewertung von Boden- und Gewässerverunreinigungen sowie für die Entsorgung PFAS-haltigen Bodenmaterials“ die bisherige PFC-Strategie ab.

In der Gewässerüberwachung finden in Rheinland-Pfalz alle drei bis vier Jahre flächendeckende Grundwasseruntersuchungen an etwa 200 Messstellen statt, vor allem im Umfeld der bekannten Hotspots, führte das Ministerium weiter aus. Vorkommen von PFAS seien beispielsweise im rheinland-pfälzischen Grundwasser nicht flächenhaft verteilt, sondern nur sehr lokal zu finden.

An den größeren rheinland-pfälzischen Fließgewässern finden an neun Überblicksmessstellen regelmäßig Untersuchungen statt, teilte das Ministerium weiter mit. Diese dienten dazu, die Grundlast zu verfolgen und neue Belastungsquellen rechtzeitig zu erkennen. Bisher habe es hier keine besonderen Auffälligkeiten gegeben. Darüber hinaus würden an 61 Messstellen an kleineren Gewässern Wasserproben und an neun Messstellen zusätzlich Schwebstoffe auf PFAS untersucht.

45 weitere Sondermessstellen existieren laut Ministerium an Gewässern im Umfeld der Belastungsquellen, um die dortigen Veränderungen verfolgen zu können. Zusätzlich fänden Fischuntersuchungen an größeren Gewässern und insbesondere auch im Umfeld der Belastungsquellen statt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen hätten an einzelnen Gewässern zu Verzehreinschränkungen für Fische geführt.

„Vor dem Hintergrund der Gesundheitsschädlichkeit und mangelnder Umweltverträglichkeit ist die Unterstützung eines Verbots auf europäischer Ebene durch Rheinland-Pfalz alternativlos“, betonte Eder. PFAS sammele sich an und baue sich kaum ab. Damit belaste diese Ewigkeitschemikalie die Umwelt nachhaltig. „Deswegen muss es mithilfe eines Verbots genauso nachhaltig bekämpft werden“, so die Ministerin.

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -