Sachsen-Anhalt: 75 Prozent der Deiche auf aktuellem Stand

In Sachsen-Anhalt sind bislang 75 Prozent der 1.360 Deichkilometer nach dem Stand der Technik DIN-gerecht saniert. Bei 17 Prozent bestehe Anpassungsbedarf, acht Prozent seien noch immer dringend sanierungsbedürftig, sagte Umweltminister Armin Willingmann (SPD) in Magdeburg. Bei dem massiven Hochwasser 2013 seien nur 50 Prozent der Deiche auf dem modernsten Stand der Technik gewesen. Bis 2027, spätestens bis zum Ende des Jahrzehnts, sollten alle Deiche modernisiert sein.

„Wir müssen uns weiter wappnen“, sagte Willingmann. Die aktuelle Hochwasserstrategie sehe bis zum Jahr 2027 insgesamt 195 Maßnahmen für zusammen 660 Millionen Euro vor. Es sollten nicht nur Deiche saniert und den Flüssen mehr Raum verschafft werden. Auch die Hochwasservorhersage solle deutlich präziser gemacht werden. Zudem sollen bis Ende des Jahres Starkregenhinweiskarten für das gesamte Land erarbeitet werden. Die Kommunen sollen so eine Grundlage erhalten, um Gefahren zu bewerten und Konzepte zu erarbeiten.

Willingmann betonte erneut die Notwendigkeit von Versicherungen für Gebäude gegen Schäden durch Hochwasser und Überschwemmungen. Bislang sei nur jedes zweite Gebäude versichert. Der Minister plädierte für die Einführung einer verpflichtenden Solidarversicherung gegen Elementarschäden. „In Zeiten des Klimawandels ist Schutz vor Starkregen und Hochwasser kein Problem einzelner, sondern aller.“ Je mehr Menschen sich daran solidarisch beteiligten, umso überschaubarer seien die finanziellen Belastungen. (dpa)

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