Sachsen fördert Projekt zu Wärmegewinnung aus Flusswasser in der Lausitz

Mit rund 3,1 Millionen Euro fördert Sachsen im Rahmen des Strukturwandels in der Lausitz ein Projekt zur Wärmegewinnung aus Oberflächengewässern. Mit den Mitteln aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen kann das Institut für Prozesstechnik, Prozessautomatisierung und Messtechnik (IPM) der Hochschule Zittau/Görlitz sein Projekt AQVA-Heat weiterentwickeln und in der Praxis erproben, teilte das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung mit.

Vorgesehen sei der Bau von zwei Pilotanlagen in Zittau und Weißwasser, mit deren Hilfe aus der Mandau in Zittau bzw. dem Ziegeleiteich in Weißwasser Wärme gewonnen werden könne. Auf diese Weise soll eine neue umweltfreundliche Form der Nah- und Fernwärmeversorgung entstehen – auch aus den Tagebaurestseen in der Region. Bisher würden viele Gebäude dort aus der Abwärme von Braunkohlekraftwerken versorgt.

Im Rahmen des Verbundprojekts arbeitet das IPM mit dem Institut für Luft- und Kältetechnik aus Dresden und der BTU Cottbus-Senftenberg zusammen. Nach Angaben der Hochschule Zittau/Görlitz ist Ziel des Projekts, ganzjährig aus Oberflächenwasser effizient Wärme gewinnen und nutzen. Dafür stehe eine Anlage von den Dresdner Kältetechnikern zur Verfügung: Unter Einsatz einer Vakuumkammer wird den Angaben zufolge Wasser bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zum Sieden gebracht, entstandener energiereicher Wasserdampf abgesaugt und im Anschluss wieder zum Kondensieren gebracht. Die Wärme werde schließlich an eine zentrale Großwärmepumpe bzw. an mehrere dezentrale Wärmepumpen geliefert und auf das benötigte Temperaturniveau angehoben.               

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -