Sachsen, Brandenburg und Bund kündigen Grundwassermodell für die Lausitz an

Gemeinsames Projekt als Grundlage für Wassermanagement in der Region

Sachsen wird gemeinsam mit Brandenburg und dem Bund ein „Grundwassermodell Lausitz“ entwickeln. Das Modell soll als wesentliche Basis für die Wasserbewirtschaftung der Lausitz im Strukturwandel dienen und gemeinsam genutzt werden, teilte das Umweltministerium Sachsen mit. Das sächsische Kabinett habe hierzu am Dienstag beschlossen, eine Verwaltungsvereinbarung mit Brandenburg und dem Bund zu unterzeichnen.  

Der Aufbau des Grundwassermodells soll noch 2023 beginnen und bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Es wird voraussichtlich eine Fläche von mehr als 5.000 Quadratkilometern umspannen. Die Gesamtkosten liegen den Angaben zufolge bei 8,96 Millionen Euro, wovon Sachsen gut 1,34 Millionen Euro übernehme. Der Bund beteilige sich zu 70 Prozent, das Land Brandenburg und der Freistaat Sachsen zu je 15 Prozent an den Kosten.

Natürlicher Wasserhaushalt
in der Lausitz schwer gestört

150 Jahre Braunkohlebergbau hätten den natürlichen Wasserhaushalt in der Lausitz schwer gestört, erklärte Umweltminister Wolfram Günther (Grüne). Die Bergbaufolgen und die Klimakrise überlagerten sich auf eine herausfordernde Weise: Wasser als Lebensgrundlage für Mensch und Natur sei keine gegebene Selbstverständlichkeit mehr. Hier gelte es, dringend zu handeln. Wasser sei zudem „ein knallharter Standortfaktor“. Wirtschaft braucht Wasser. In der Lausitz hänge auch das Gelingen des Strukturwandels davon ab, ob der Wirtschaft genügende Wasser zur Verfügung stehe.

Für das Wassermanagement unter diesen schwierigen Bedingungen schaffe das Grundwassermodell wesentliche Grundlagen. Die Wasserwirtschaft in der Lausitz gilt aufgrund der Bergbaufolgen und des Sanierungsbedarfs der Tagebaue als hochkomplex; hinzu kämen die regionale und länderübergreifende Ausdehnung des Gebietes, die Auswirkungen der Klimakrise sowie eine Vielzahl an Nutzungen, Nutzerinnen und Nutzern. Dies mache die Erstellung eines Grundwassermodells notwendig.

Grund- und Oberflächenwasser
modelltechnisch verknüpft

Zur Bewirtschaftung von Spree und Schwarze Elster besteht bereits ein Modell, das unter anderem der Wasserversorgung, der Wiederauffüllung der Speicher oder auch der Flutung und Nachsorge von Bergbaufolgegewässern dient. Ein entsprechendes Modell für die Bewirtschaftung von Grundwasser gebe es in der Lausitz bislang jedoch nicht, so das Umweltministerium. Bestehende hydrogeologische Modelle der Bergbauunternehmen reichten für die Gesamtheit der Aufgaben und der Fläche nicht aus. Gleichwohl sollten diese Modell einbezogen werden.

Des Weiteren würden Grund- und Oberflächenwasser modelltechnisch verknüpft – den Angaben zufolge eine wesentliche Voraussetzung für ein umfassendes Wassermanagement. Die Modellergebnisse sollten verständlich und anschaulich aufbereitet und veröffentlicht werden. Mit der Erstellung des Grundwassermodells kommen die Partner einer Entschließung des Bundestages vom Juli 2020 im Zusammenhang mit der Verabschiedung des Kohleausstiegsgesetzes nach, so das Umweltministerium Sachsen.

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