Studie zur Wasserknappheit: WWF-Expertin fordert einen radikalen Paradigmenwechsel

Deutschland betreibe „Entwässerungsmanagement“ statt Wassermanagement

Laut einer aktuellen Studie des WWF ist die Wasserknappheit in Europa größtenteils das Ergebnis jahrzehntelangen Wassermissmanagements und -raubbaus und nicht primär oder gar allein auf den Klimawandel zurückzuführen. Praktisch überall auf dem Kontinent wurden demnach Feuchtgebiete trockengelegt, Flüsse begradigt, kanalisiert und aufgestaut sowie Grundwasserneubildungsgebiete zerstört. Hinzukommen illegaler Wasserraubbau für die Landwirtschaft und unverantwortliche Praktiken beim Bau von Wasserkraftwerken, so die Naturschutzorganisation.

Die Klimakrise erhöht nach WWF-Einschätzung das Wasserrisiko für Europa weiter. Steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster üben einen enormen zusätzlichen Druck auf die Ökosysteme und damit auch auf die Wasserressourcen des gesamten Kontinents aus.

Bezogen auf Deutschland erklärt Theresa Schiller, WWF-Referentin für Internationale Wasserressourcen: „Da wir in Deutschland bis vor kurzem kaum echte Wassersorgen hatten, fielen die Auswirkungen dieser Eingriffe nur wenigen auf. Mit dem Voranschreiten der Klimakrise ändert sich das. Langzeitfehler im Flussgebietsmanagement und in der Bewirtschaftung unserer Wasserressourcen schlagen nun voll durch." Konkret kritisiert die Expertin, dass es in Deutschland anstatt eines nachhaltigen Wassermanagements ein regelrechtes „Entwässerungsmanagement“ gebe: „Wir tun alles dafür, das Wasser möglichst schnell aus der Landschaft abzuleiten – und wundern uns dann im Sommer, wenn es zu Ernteausfällen wegen Trockenheit und Dürre kommt.“

Lesen Sie weiter, was es laut Schiller für einen radikalen Paradigmenwechsel braucht......

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