Als „Papiertiger“ haben mehrere Umwelt- und Naturschutzorganisationen den Entwurf zur Fortschreibung des „Nationalen Aktionsplans zum Nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“ (NAP) der Bundesregierung bezeichnet. Trotz der Gewässerbelastung, des Rückgangs der Artenvielfalt sowie der Zerstörung und Kontaminierung von Lebensräumen und Lebensmitteln durch Herbizide, Fungizide und Insektizide enthalte der Plan keine wirksamen Maßnahmen, um Menschen, Natur und Umwelt zu schützen, bemängeln die Verbände. Der Inlandsabsatz von Pestiziden sei zwischen 2001 und 2014 um etwa ein Drittel angestiegen.
Die Kritik geäußert haben der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Greenpeace, der Naturschutzbund Deutschland (NABU), das Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany) sowie der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB). „Wir alle tragen die Folgekosten einer zunehmenden Chemisierung der Landwirtschaft. Besonders schwer trifft es die Wasserversorger, die pestizidbelastete Rohwässer reinigen müssen“, sagte DNR-Generalsekretär Florian Schöne. Der NAP sei ein Beispiel für erfolgloses Politikmanagement, bemängelte BUND-Pestizidexperte Tomas Brückmann. „Viel Geld wird ausgegeben und enorme Zeit verschwendet, erreicht wird aber viel zu wenig.“
Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff warf der agrochemischen Industrie vor, sich mit Pestiziden wie Glyphosat die Bilanzen zu „versilbern“. Es sei aber nicht in ihrem Interesse, feste ungespritzte Randstreifen an Gewässern zum Schutz vor Kontamination durchzusetzen und die ökologisch bewirtschaftete Fläche auszuweiten. „Dies würde ihre Gewinne reduzieren“, so Huxdorff. „Solange der konventionelle Landbau noch den überwiegenden Teil der Flächen prägt und sogar Schutzflächen beeinflusst, muss er ökologische Mindestanforderungen erfüllen“, forderte Susan Haffmans von PAN Germany. Gleichzeitig müsse der ökologische Landbau so gefördert werden, dass das im NAP verankerte Flächenziel von 20 Prozent ökologisch bewirtschafteter Fläche zeitnah erreicht wird.
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