Umweltverbände: Folgen der letzten Elbvertiefung nicht mehr kontrollierbar

„Sauerstoffmangel verursacht dramatisches Fischsterben“

Die im Aktionsbündnis lebendige Tideelbe zusammengeschlossenen Umweltverbände BUND, NABU und WWF schlagen mit Blick auf den Sauerstoffmangel in der Elbe Alarm. Nachdem bereits in der letzten Woche bekannt geworden sei, dass das sommerliche „Sauerstoffloch“ in der Elbe deutlich größere Ausmaße angenommen habe als in den vergangenen Jahren, setze jetzt ein dramatisches Fischsterben ein, teilten die Verbände mit. Nach ihrer Auffassung wird die Situation durch die Elbvertiefung verschlimmert.

Im gesamten Hafenbereich sowie bis Wedel und weit hinter die Bunthäuser Spitze sei die Sauerstoffkonzentration auf Werte von unter zwei Milligramm pro Liter abgesunken – „eine für die Elbfische absolut tödliche Situation“. Es sei zu befürchten, dass ein gesamtes Ökosystem sterben werde.

Die Umweltverbände weisen darauf hin, dass die letzte Elbvertiefung die Situation in dem bereits schwer geschädigten Ökosystem der Elbe nochmals deutlich verschlimmert habe. „Deutschland hat sich zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet, die einen guten Zustand aller Gewässer anstrebt. Vor diesem Hintergrund darf die im Rahmen der Elbvertiefung ausgebaggerte Fahrrinnentiefe nicht auf Kosten des Lebensraumes Elbe aufrechterhalten werden“, fordern die Verbände.

„Umweltbehörde kann erst eingreifen, wenn Katastrophe schon da ist“

Die Verbände kritisieren in dem Zusammenhang, dass der Hamburger Umweltbehörde selbst in sich zuspitzenden Situationen die Hände gebunden seien und sie erst eingreifen könne, wenn die Katastrophe schon da sei. So sei das Injektionsschiff „Akke“ auch in den letzten Wochen in der Elbe und im Hafen unterwegs gewesen, um den Schlick in der Flusssohle aufzuwirbeln, damit er von der Strömung weggespült wird. „In der ohnehin bereits trüben Suppe der Elbe ist das der Todesstoß, für vieles, was in der Elbe noch lebt. Die Akke muss jetzt sofort an die Kette und auch die ab Juli grundsätzlich wieder erlaubten Baggerarbeiten müssen bis auf weiteres ausgesetzt werden“, schreiben die Umweltverbände....

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