Die Umweltverbände BUND, NABU und WWF haben die geplanten Vertiefungen von Elbe und Weser als Geldverschwendung kritisiert. Deutschland könne sich den unkoordinierten Ausbau von drei konkurrierenden Hafenstandorten weder ökologisch noch ökonomisch leisten, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Umweltverbände, die das Aktionsbündnis „Lebendige Tideelbe“ bilden.
Bis zu 591 Millionen Euro Steuergelder würden allein durch die geplante Elbvertiefung verschwendet. Die Verbände beziehen sich bei ihren Angaben auf eine aktuelle Kostenanalyse, die das Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag des WWF erstellt hat.
Der IÖW-Analyse zufolge belaufen sich die Ausgaben für die geplanten Vertiefungen von Elbe und Weser nach bisherigem Stand bis zu 591 Millionen Euro für die Elbvertiefung sowie auf rund 125 Mio. Euro für die Weservertiefung. In beiden Fällen gingen mehr als die Hälfte der Kosten zu Lasten der bundesweiten Steuerzahler: 56 Prozent der Kosten für die Elbvertiefung und 62 Prozent der Ausgaben für die Weservertiefung trage der Bund, den Rest die Länder.
Die deutschen Steuerzahler hätten sich aber auch schon am Bau des einzigen deutschen Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven beteiligt – insgesamt seien bereits 1,2 Milliarden Euro in den Bau des Jade Weser Ports investiert worden, davon 824 Millionen Euro aus Steuergeldern. Dort können Schiffe bis 16 Meter Tiefgang problemlos abgefertigt werden. während Elbe und Weser auch nach einem erneuten Ausbau zu flach für diese modernen großen Schiffe wären.