Webauftritt des rheinland-pfälzischen Hochwasservorhersagedienstes aktualisiert

Der rheinland-pfälzische Hochwasservorhersagedienst hat seinen Webauftritt aktualisiert. Die Seite www.hochwasser.rlp.de sei nun benutzerfreundlicher, teilte das Umweltministerium in Mainz mit. Es handele sich um eine Teilmaßnahme des Sieben-Punkte-Plans zur Verbesserung der Hochwasservorsorge. „Hochwassermeldungen müssen verständlich, aktuell und von überall abrufbar sein. Nur so kann garantiert werden, dass sich der Ernst der Lage allen erschließt“, betonte Umweltministerin Katrin Eder anlässlich des Re-Launchs des Webauftritts. Information könne Leben retten.

Der vielfach erprobte Hochwassermeldedienst für die großen Gewässer (Rhein, Mosel, Nahe/Glan, Lahn, Sieg) und die Hochwasserfrühwarnung für kleinere Gewässer bilden einen zentralen Baustein des Hochwasserrisikomanagements des Landes, erklärte das Ministerium. Sie gehörten zu den wichtigsten Informationsquellen für die zuständigen Stellen zur Gefahrenabwehr sowie für Öffentlichkeit und Medien.

Die Internetseite erscheine mit erweitertem Informationsgehalt und einer optimierten Benutzerführung in neuem Gewand. In zwei Workshops hatten Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit, vorab das neue Angebot zu testen. Die Rückmeldungen wurden bei der final freigeschalteten Version eingearbeitet.

Mit dem Re-Design des Webauftritts wurden die für eine Risikokommunikation zentralen Darstellungen überarbeitet und hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit gerade auch für Nutzung mit mobilen Endgeräten modernisiert, hieß es weiter. „Durch die weit verbreitete Nutzung von Smartphones hat sich die Zahl der Zugriffe auf die Webseite vervielfacht“, sagte Thomas Bettmann, Abteilungsleiter im Landesamt für Umwelt. „Waren es vor 20 Jahren selbst bei großen Hochwassern noch weniger als eine Million Aufrufe pro Tag, rechnen wir nun mit bis zu 50 Millionen Zugriffen.“

Die akute Hochwassergefährdung ist laut Ministerium für ganz Rheinland-Pfalz auf einen Blick auf einer farbigen Warnkarte mit Pegeln und Warngebieten erkennbar. Diese Warnkarte sei zoombar und interaktiv. Durch die Auswahl einzelner Kartenelemente (beispielsweise Pegel) erhalten Benutzerinnen und Benutzer detailliertere Informationen zum aktuell ablaufenden Hochwasserereignis.

Ergänzend zum Wasserportal des Landes würden auf der Warnkarte nun die Daten sämtlicher mit Datenfernübertragung ausgestatteten Pegel des Landes dargestellt. Durch Anklicken eines Pegels erhalte man grafische Informationen zu aktuellen Messwerten und Vorhersagen sowie zu Wasserständen vergangener großer Hochwasserereignisse und weiteren Pegel-Kennwerten. Die vorhergesagten Wasserstände würden nicht mehr nur als Einzellinie, sondern mit einer Bandbreite der wahrscheinlichen Entwicklung dargestellt, womit das Risiko für die Überschreitung kritischer Wasserstände besser erkennbar sei. Die Bandbreite der Vorhersage stelle die Wasserstandsentwicklung für die verschiedenen prognostizierten Wetterentwicklungen dar – aktuell ein Ensemble aus 21 einzelnen Wettervorhersagen.

Zur besseren Einordnung der aktuellen und vorhergesagten Hochwasserereignisse werden in den pegelspezifischen Grafiken zusätzlich Orientierungswasserstände dargestellt, führte das Ministerium weiter aus. Aktuell seien dies das 2- bis 50-jährliche Hochwasser und – wenn vorhanden – Meldehöhen und Hochwasser-Schifffahrtsmarken. Weiterhin würden vergangene Hochwasserstände angezeigt. „Das soll helfen, aktuelle Wasserstände besser einzuschätzen. Eine Zahl bringt mir nichts, wenn ich nicht weiß, was sie bedeutet, und das muss gewährleistet werden, damit konkrete Handlungen folgen können“, unterstrich Klimaschutzministerin Eder.

Wird an mindestens einem Meldepegel die erste Meldehöhe überschritten, wird der Hochwasservorhersagedienst eröffnet, teilte das Ministerium weiter mit. Der Vorhersagedienst erstelle speziell für diesen Fluss Hochwasserberichte, die über die gesetzlich geregelten Meldewege verbreitet werden. Das bedeute, dass diese Berichte nicht nur auf der Webseite des Hochwasservorhersagedienstes erscheinen, sondern auch per E-Mail an die Meldestellen der Kreise und kreisfreien Städte sowie unter anderem an die Presse versendet und im SWR-Videotext sowie in den Warn-Apps „Meine Pegel“, „NINA“ und „KATWARN“ dargestellt werden. Eine aktive Benachrichtigung per E-Mail und über Warn-Apps erfolge auch bei Erreichen der Warnklasse „mittlere Hochwassergefährdung“ eines Warngebiets auf der Warnkarte, die ganz Rheinland-Pfalz abdeckt.

Der neue Webauftritt soll den Angaben zufolge kontinuierlich weiterentwickelt werden. So würden zum Beispiel mit Expertinnen und Experten für Risikokommunikation unmissverständliche Warntexte für bestimmte Hochwasserereignisse erarbeitet und zusätzliche Warnstufen eingeführt. Hierbei werde eine länderübergreifende Harmonisierung angestrebt (www.hochwasserzentralen.de). Die Funktionalität der Webseite werde auch in einem kurzen Einführungsvideo im Youtube-Kanal des Landesamtes für Umwelt erläutert.

Kurzeinführung in den neuen Webauftritt des Hochwasservorhersagedienstes Rheinland-Pfalz

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -