Deutschland könnte in diesem Jahr noch ein langer trockener Sommer bevorstehen, der bis weit in den September hinein andauert. Das prognostiziert der Bonner Klima- und Wetter-Experte Karsten Brandt. „Ich glaube, dass wir gute Chancen haben, in den September hinein - mit ganz kurzen Phasen, die zwischendurch mal ein paar Schauer bringen - wieder Hochdrucklagen zu bekommen.“ Der Meteorologe hält es sogar für möglich, dass insgesamt 800 Sonnenstunden in Deutschland erreicht werden.
Brandt bezeichnete den Sommer als einen „Steppensommer“. Es sei ein wunderschöner, sonniger, leider dürrer Sommer. Wegen der anhaltenden Dürre könnte man daher auch von einem Wetterereignis sprechen, das dem Klimawandel geschuldet sei, so der Klima-Experte. „Wir haben seit mehreren Jahren ja das Problem, dass wir steigende Temperaturen haben, dadurch mehr Verdunstung, schwankende Niederschlagsmengen.“ Die Trockenheit und die daraus resultierende Dürre seien nicht das Problem eines einzigen Jahres, sondern die Folge eines längeren Zeitraums.
Viel Hoffnung auf Regen und Entspannung vor allem an den von derzeit Niedrigwasser geplagten Flüssen macht Brandt nicht. Er verwies darauf, dass der September zusammen mit dem März und April einer der trockensten Monate im Jahresverlauf ist. Da es derzeit eher nach Hochdruck, also fortgesetztem trockenem Sommerwetter aussehe, sei zu befürchten, „dass wir eine längere Periode mit Niedrigwasser bekommen. Nicht nur am Rhein, sondern auch an den anderen Flüssen“, sagte er. Erst zum November oder Dezember könnten die Pegelstände wieder steigen. (dpa)