DVGW CERT, figawa und Kiwa starten Materialdatenbank für Trinkwasserprodukte

Informationen über Eigenschaften und Toxizität

Die Zertifizierungsstellen DVGW CERT und Kiwa sowie die Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach (figawa) arbeiten gemeinsam an der Entwicklung und Verwaltung einer Datenbank für Rohstoffe, die in Produkten und Geräten für Trinkwasser verwendet werden. Diese Materialdatenbank soll den Genehmigungsprozess von Rohstoffen verkürzen, was den Herstellern Kosten einspare und vor allem die Markteinführungszeit reduziere, kündigte die figawa Ende April an.

Die Verwendung von nicht zugelassenen Materialien bei der Herstellung von Rohren, Armaturen, Apparaten und Fittingen könne beispielsweise dazu führen, dass schädliche Substanzen in das Trinkwasser gelangen. Die EU arbeitet daher an einheitlichen Gesetzen in diesem Bereich. Die figawa weist darauf hin, dass die EU-Mitgliedstaaten die EU-Trinkwasserrichtlinie bald in nationales Recht umsetzen und Maßnahmen ergreifen werden, um den neuen Anforderungen zu entsprechen.

Im Einklang mit der neuen Gesetzgebung führten DVGW CERT, figawa und Kiwa die Materialdatenbank ein, heißt es weiter. Diese enthalte verifizierte Schlüsselinformationen über die Zusammensetzung und Eigenschaften von Rohstoffen, die in Produkten für Trinkwasseranwendungen verwendet werden, die Normen und Vorschriften, denen der Rohstoff entsprechen muss, sowie welche Zertifizierungsstellen den Rohstoff getestet haben.

Zeitersparnis bei der
Konformitätsbewertung

Durch die Nutzung der Materialdatenbank könnten Hersteller Rohstoffe, die den relevanten Gesetzen und Vorschriften sowie Qualitätsstandards entsprechen, schneller und effektiver für ihre Produkte auswählen, was die Zeit für die Konformitätsbewertung neuer Produkte erheblich verkürzen könne. Derzeit müssten Hersteller, die ein neues Trinkwasserprodukt entwickeln, oft umfangreiche Migrations-Tests durchlaufen, bei denen alle verwendeten Rohstoffe daraufhin untersucht werden, inwieweit sie die Wasserqualität beeinträchtigen – ein Prozess, der bis zu zwei Jahre dauern könne. Wenn die Materialdatenbank voll funktionsfähig ist, wird diese Vorlaufzeit laut figawa erheblich verkürzt und das Risiko von nicht konformen Materialien wird stark reduziert.

Derzeit werden Genehmigungsdokumente in die Datenbank übertragen, berichtet die Vereinigung. Eine Reihe großer Rohstoffhersteller hätten bereits zugesagt, mit der Datenbank zusammenzuarbeiten. Die Materialdatenbank soll im dritten Quartal 2023 einsatzbereit sein und werde für Hersteller und andere Benutzer ab Ende dieses Jahres oder Anfang 2024 zugänglich sein, kündigte die figawa an.      

Weitere Informationen: www.drinkingwaterapprovals.com

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