BDEW sieht Grauwasser-Wiederverwendung als "Rückschritt ins Mittelalter" an

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Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht die Wiederverwendung von Abwasser und dementsprechend die Empfehlung der Vereinten Nationen, Abwasser und Grauwasser, etwa aus der Dusche oder Waschmaschine, aber auch das von den Dächern aufgefangene Regenwasser, wiederzuverwenden, nach eigenen Angaben kritisch.

Grauwasser und Regenwasser enthielten eine Vielzahl chemischer Stoffe wie Mikroplastik und potentielle Krankheitserreger, wie sie sich beispielsweise im Kot der Vögel wiederfinden. „Wollen wir allen Ernstes in die unhygienischen Zustände des Mittelalters zurückfallen? Man kann nicht auf der einen Seite die vierte Reinigungsstufe fordern und gleichzeitig die Bevölkerung ungereinigtem Abwasser aussetzen“, sagte Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser, heute anlässlich des Weltwassertages. Eine Gefährdung der Bevölkerung wäre nur dann auszuschließen, wenn Desinfektionsmittel großflächig eingesetzt würden. Dies wäre jedoch ein Rückschritt für den nachhaltigen Einsatz von Chemikalien.

Auch entsprechende Vorstöße der Europäischen Kommission für eine pauschale Abwasser- und Grauwasserwiederverwendung seien kritisch zu betrachten: Landwirtschaftliche Erzeugnisse, wie Gemüse oder Erdbeeren, die mit wiederverwendetem Abwasser erzeugt wurden, müssten mindestens hygienisch überprüft und für die Verbraucher gekennzeichnet werden. Weyand betonte, dass ohne Abwasserreinigung die Erfolge im Gewässerschutz in Deutschland nicht zu verwirklichen seien. Dies stelle auch eine wesentliche Grundlage für eine sichere Trinkwasserversorgung dar. In Deutschland stünden 576.000 km Kanalnetz und 9.307 Kläranlagen stehen für die jährlich 9,3 Milliarden Kubikmeter Abwasser bereit.

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