Belastetes Trinkwasser: SPD-Opposition im bayerischen Landtag spricht von Verharmlosung durch Behörde

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Florian von Brunn, der Vorsitzende des Arbeitskreises Umwelt und Verbraucherschutz der bayerischen SPD-Fraktion, hat die Darstellung der Gefährdung durch PFOA im Landkreis Altötting durch das Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) als „Verharmlosungsversuch“ kritisiert.

Von einer Entwarnung könne überhaupt nicht die Rede sein, sagte von Brunn am Mittwoch.  Die im Blut festgestellten Werte des Umweltgifts seien mehr als besorgniserregend, entsprächen sie doch im Durchschnitt dem Zehnfachen des Wertes von 2 Mikrogramm pro Liter, den das Umweltbundesamt noch für akzeptabel halte. Bei einigen sei der Blutwert sogar noch erheblich höher. Bei Kleinkindern und vor allem bei Säuglingen, die im Rahmen der Studie gar nicht untersucht worden seien, könnten altersbedingt noch viel höhere Werten auftreten.

Die Behauptung des Landesamts, wonach keine gesundheitliche Gefährdung bestehe, ist von Brunn zufolge wissenschaftlich nicht belegt. Vielmehr stehe PFOA bereits auf der REACH-Liste der EU für besonders besorgniserregenden Stoffe und darf dem entsprechend in der EU ab 2020 nicht mehr hergestellt und in den Verkehr gebracht werden.

Obwohl im Untersuchungsgebiet des Landkreises Altötting eine zum Teil deutliche Überschreitung des Vorsorgewertes  für PFOA im Blut gemessen werden konnte, besteht nach Aussagen des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf Grund der derzeitigen Belastung keine konkrete gesundheitliche Gefährdung. Das habe die Auswertung von Blutuntersuchungen ergeben, wie das LGL am Mittwoch bei der Vorstellung des Abschlussberichts zu den Untersuchungen mitteilte.

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