Benchmarking: Kaum Kostensteigerungen für Baden-Württembergs Wasserversorger

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Die Wasserversorger Baden-Württembergs verzeichnen seit vielen Jahren kaum Kostensteigerungen. Zu diesem Ergebnis kommen die aktuellen Kennzahlenvergleiche der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Die bereinigten Gesamtkosten der am Benchmarking teilnehmenden Endkundenversorger betrugen im Wirtschaftsjahr 2016 durchschnittlich 1,84 Euro pro Kubikmeter. Der überwiegende Teil erreiche einen handelsrechtlichen Kostendeckungsgrad von 100 Prozent und damit eine „schwarze Null“, heißt es in dem Ergebnisbericht für das Erhebungsjahr 2016, der aktuell veröffentlicht wurde.

Im Kennzahlenvergleich Wasserversorgung war es die zehnte Projektrunde. Durchgeführt hat sie Rödl & Partner. Neben dem Städte- und dem Gemeindetag waren auch die baden-württembergischen Sektionen des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) und des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW) sowie der Verband für Energie- und Wasserwirtschaft (VfEW) daran beteiligt. Teilgenommen haben 59 Unternehmen. Das entspreche etwa 18 Prozent der Wasserabgabe an Endverbraucher in Baden-Württemberg, heißt es im Ergebnisbericht.

97 Prozent der angemeldeten Unternehmen hätten sich wiederholt am Benchmarking beteiligt - der überwiegende Teil davon an mindestens fünf Projektrunden. Das unterstreiche die Qualität des Projekts und erlaube Langzeitbetrachtungen bis in das Jahr 2005 zurück. Angesichts wiederkehrender Rufe nach einer Liberalisierung der deutschen Wasserversorgung sollte das Bekenntnis zur freiwilligen Transparenz der Branche verstärkt werden, fordern die Autoren des Berichts.

Im Wirtschaftsjahr 2016 erzielten die teilnehmenden Wasserversorger bei der Sicherheit der Versorgung laut Bericht erneut sehr gute Ergebnisse. Damit werde die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Trinkwasserversorgung gewährleistet. Auch anhand der Wasserverluste, die nach den Kriterien des DVGW-Regelwerks überwiegend als mittel einzustufen seien, und anhand der Schadensraten im Leitungsnetz, an Armaturen und Hausanschlüssen, die ebenfalls in einem mittleren Bereich lägen, lasse sich eine hohe Qualität der Versorgung erkennen.

Generell sei die Versorgungsinfrastruktur der teilnehmenden Wasserversorger in einem guten Zustand und werde überwiegend nachhaltig bewirtschaftet. Die Netzerneuerung beurteilt der Bericht als angemessen. Langfristig werde sie allerdings „mit einiger Anstrengung verbunden“ sein. Dennoch seien die Wasserversorger in Baden-Württemberg dabei, ihre Erlösstruktur nach und nach an ihre Kostenstruktur anzupassen, um ihre Erlöse bei rückläufigen Abnahmemengen zu stabilisieren.

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