Berlin: Nur im Wasserwerk Tegel Medikamentenrückstände in nennenswerter Konzentration

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Von den neun Berliner Wasserwerken treten nur im Wasserwerk Tegel Medikamentenrückstände in nennenswerten Konzentrationen auf. Auch dort haben sich die Werte der relevantesten Medikamentenrückstände aufgrund verschiedener Maßnahmen zu ihrer Minimierung seit 2014 stabilisiert, bzw. sie sind rückläufig, heißt es in der Antwort der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit auf eine Anfrage von Abgeordneten der Grünen im Abgeordentenhaus.

Für  die  in  Berlin  derzeit  relevanten  Medikamentenrückstände sind der Antwort zufolge im Ablauf der Klärwerke Schönerlinde und Ruhleben - als Medianwerte der Jahre 2016 bis 2017 - 4,8 Mikrogramm pro Liter (μg/l) beziehungsweise 9,4 μg/l Valsartansäure, einem Transformationsprodukt von Valsartan, und 8 μg/l bzw. 2,4 μg/l des Antihyperonikums Valsartan enthalten. Diclophenac wurde in Konzentrationen von 3 μg/l in Ruhleben und 4,1 μg/l in Schönerlinde gemessen, und Oxipurinol, ein Metabolit des Mittels gegen Gicht Allopurinol, in Konzentrationen von 18 bzw. 28 μg/l.

Geringe Konzentrationen im Trinkwasser nicht auszuschließen

Wie es in der Antwort weiter heißt, wird das  Berliner  Trinkwasser  so aufbereitet,  dass  im  Multibarrierensystem  ein  wirkungsvoller  Rückhalt  von  Krankheitserregern  gewährleistet  ist.  Da Trinkwasser  aber natürlicherweise  nicht  steril, also frei von jeglichen Mikroorganismen ist, sei es nicht völlig auszuschließen, dass im Einzelfall antibiotikaresistente Mikroorganismen in geringen Konzentrationen im aufbereiteten Trinkwasser vorhanden sein könnten.

Zum Vorkommen von antibiotikaresistenten Bakterien im Berliner Trinkwasser gibt es laut Senatsverwaltung bislang keine systematischen Untersuchungen. Den Angaben zufolge liegen lediglich erste Untersuchungsergebnisse im Berliner Trinkwasser aus dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten  Forschungsprojekt  Askuris (Anthropogene  Spurenstoffe und Krankheitserreger im urbanen Wasserkreislauf; u.a. EUWID 8.2016) vor. Im Zu- und Ablauf des Wasserwerks  Tegel  konnten  im  Rahmen  dieses  Projektes  keine  multiresistenten  Bakterien  und  Antibiotikaresistenzgene  nachgewiesen  werden, heißt es in der Antwort.  Die  vorhandenen  Verfahren im untersuchten Wasserkreislauf seien offenbar geeignet, sowohl antibiotikaresistente Bakterien als auch Antibiotikaresistenzgene zu entfernen.

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